Bawag-Prozess

Ex-Vorstände fühlen sich von Elsner getäuscht

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Der frühere Bawag-Chef hatte ihnen versichert, dass Flöttls Vermögen den Totalverlust von 1998 abdeckt. De facto war der Besitz des Spekulanten weit geringer.

Im Nachhinein fühlt sich der gesamte ehemalige BAWAG-Vorstand von Helmut Elsner hinters Licht geführt. Die Vorstände waren durch seine Behauptungen davon ausgegangen, dass der erste Totalverlust durch die Übertragung des Vermögens von Wolfgang Flöttl ausgemerzt ist. Tatsächlich waren die Werte des Investmentbankers aber weit darunter gelegen.

1 Mrd. versus 300 Mio.
Flöttl hatte Ende Oktober 1998 639 Mio. Dollar an Bawag-Geldern verloren. Um weiter spekulieren zu können, hatte ihm die Bank einen Betriebsmittelkredit von 80 Mio. Dollar gewährt und ein Neuinvestment von 250 Mio. getätigt. Alles in allem also rund 1 Mrd. Dollar.

Sein Vermögen hat nur einen Bruchteil betragen. Die einzelnen Bilder seiner Gemäldesammlung waren um insgesamt 223 Mio. Dollar angekauft worden. Beim Verkauf seiner Liegenschaft auf den Bermudas erzielte Flöttl im Sommer 2006 einen Erlös von 21 Mio.. Flöttl selbst hat am Mittwoch ausgesagt, in seinen besten Zeiten an die 300 Mio. US-Dollar besessen zu haben.

Elsner gegen Flöttl
Der frühere Banken-Chef will niemanden getäuscht haben. Er hat vor dem Schöffengericht ausgesagt, er hätte sich diese Werte ja nicht ausgedacht. Vielmehr habe er sich auf Flöttls Darstellung verlassen. Flöttl seinerseist hat daraufhin Elsner widersprochen. Er habe niemals Werte bestätigt, so der Spekulant, es wäre völlig wahnsinnig gewesen, am 26. Oktober 1998 zu sagen, "ich habe Kunst im Wert von 600 bis 800 Millionen Dollar!"

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