EZB-Banker Bini Smaghi warnt vor Inflation

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EZB-Direktoriumsmitglied Lorenzo Bini Smaghi warnt vor Inflation und hohen Lebensmittelpreisen. Es sei eine Sorge der Europäischen Zentralbank (EZB), dass die Preissteigerung höher als erwartet ausfalle, sagte der Notenbanker. Auch sei davon auszugehen, dass Nahrungsmittel auf Dauer teuer blieben. Die Industriestaaten stünden damit vor dem Problem einer importierten Inflation.

Analysten der deutschen Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) meinten, es könnte aufgrund der Äußerungen von Smaghi zu Spekulationen auf steigende EZB-Leitzinsen kommen. Smaghis Worten zufolge haben sich Wachstum und Arbeitsmarkt in der Euro-Zone besser als erwartet entwickelt. Allerdings sei die lockere Geldpolitik der EZB nach wie vor angemessen. Am Freitag hatte der Notenbanker in einem Interview laut über eine künftige Zinserhöhung nachgedacht und erklärt, wenn sich die Wirtschaft allmählich erhole und der Inflationsdruck steige, sei eine graduelle Korrektur der Geldpolitik denkbar.

Bini Smaghi forderte Euro-Staaten mit geringem Wachstum auf, Reformen umzusetzen und damit ihre Wirtschaft zu fördern. Dabei nannte er konkret sein Heimatland Italien. Eine gemeinsame Wirtschaftspolitik sei nicht gut für das Währungsgebiet, sagte Bini Smaghi über die vor allem von Deutschland und Frankreich angestrebte Harmonisierung in der EU. Dezentrale Entscheidungen seien nicht zwangsläufig schlecht.

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