Nach dem "zweitbesten Ergebnis in der österreichischen Automobilgeschichte" mit für heuer prognostizierten 317.000 neu zugelassenen Pkw und Kombis erwartet der Fahrzeughandel 2010 rückläufige Stückzahlen. Gremialobmann Gustav Oberwallner rechnet nach dem Auslaufen der Verschrottungsprämie und den folgenden Rabatten mit 280.000 bis 290.000 Fahrzeugen.
Einen Anstieg der Neuzulassungen um knapp 8 Prozent habe man sich vor einem Jahr nicht träumen lassen, so Oberwallner. Den Rückgang der CO2-Emissionen um 10 Prozent auf 150 Gramm pro Kilometer nannte der Geschäftsführer von Eurotax Glass's Österreich, Henrik Kinder, als positiven Nebeneffekt. Auch bei den Ummeldungen von Gebrauchtwagen erwartet die Branche für heuer ein Plus: von 3,5 Prozent auf 764.500. Wie der Gremialobmann weiter ausführte, habe es im vergangenen Jahr bundesweit 4,28 Mio. Fahrzeuge gegeben, rund 40 Prozent davon älter als zehn Jahre.
Das "Traum-Jahr" 2009 dürfe den realistischen Blick auf 2010 nicht verstellen, verwies Oberwallner auf ein prognostiziertes Wirtschaftswachstum von lediglich 0,1 Prozent im ersten Quartal verglichen mit der entsprechenden Vorjahresperiode. Die Ökoprämie habe aber einen Trend zu sparsameren und umweltfreundlichen Neu- und Jungwagen in Bewegung gesetzt, gab sich der Obmann dennoch optimistisch. Potenzial für Erneuerungen gebe es nach wie vor reichlich, laut Eurotax seien 850.000 Fahrzeuge im Einsatz, die älter als 13 Jahre sind.
Oberwallner machte aber auch auf die seit Jahren angespannte Ertragslage in der Branche aufmerksam: Ein Viertel der Unternehmen habe Verluste hinnehmen müssen. Die Betriebe hätten 2007/08 im Durchschnitt keine Gewinne erzielt, die durchschnittliche Umsatzrentabilität sei bei etwa minus 0,1 Prozent der Betriebsleistung gelegen, berichtete der Gremialobmann.