Die europäischen Börsen haben großteils mit einem kleinen Plus im Frühhandel notiert, in Wien konnte der Leitindex nicht in die Gewinnzone ziehen. Marktteilnehmer würden sich im Vorfeld des am Nachmittag anstehenden US-Arbeitsmarktberichts zurückhalten, hieß es aus dem Handel.
Das beherrschende Thema am Markt waren die enttäuschenden Quartalszahlen des Baustoffkonzerns Wienerberger. Das EBIT ist in den ersten 9 Monaten um 83 % auf 36,7 Mio. Euro zurückgegangen. "Die Zahlen lagen unter unseren Erwartungen", kommentierte ein Händler knapp. Die Umstrukturierung bei Wienerberger läuft indessen auf Hochtouren, wodurch Restrukturierungsaufwendungen von 81,4 Mio. Euro auf dem Ergebnis lasteten.
Im dritten Quartal habe Wienerberger einen im Vergleich zum zweiten Quartal gebremsten Rückgang erlitten, schreiben die Citigroup-Experten nach der Ansicht des Zahlenwerks. Dennoch könne man speziell in Osteuropa und in den USA von keiner baldigen Verbesserung des operativen Geschäfts für den Ziegelkonzern ausgehen. Als schwächster Wert im prime market gaben Wienerberger um 4,21 % auf 12,51 Euro ab.
Im Rahmen der Erwartungen sind die Ergebnisrückgänge indessen beim steirischen Anlagenbauer Andritz ausgefallen. Der Umsatz fiel in den ersten drei Quartalen mit 2,33 Mrd. Euro um 8,2 % schwächer aus als in der Vorjahresperiode. Das Konzernergebnis nach Fremdanteilen ist um 43,5 % auf 59,6 Mio. Euro geschmolzen. Das Unternehmen sieht die Rentabilität im dritten Quartal gewahrt, besonders im Segment Hydro sei eine positive Entwicklung zu verzeichnen. Andritz-Papiere stiegen um 0,13 % auf 38,50 Euro.
Eine Analystenstimme wurde zu Palfinger nach den am Vortag präsentierten Quartalszahlen bekannt. Die Erste Group hat das Kursziel von 17,0 auf 17,3 Euro erhöht, das Anlagevotum "Hold" jedoch beibehalten. Die Zahlen seien über den Erwartungen ausgefallen, so die Spezialisten. Palfinger notierten um 0,19 % fester bei 16,02 Euro.
Unter den Indexschwergewichten konnten Raiffeisen um 1,72 % auf 41,50 Euro und voestalpine um 0,84 % auf 22,81 Euro anziehen. In einem europaweit schwachen Telekomsektor ließen Telekom Austria um 0,68 % auf 11,77 Euro nach.
Der ATX Prime notierte bei 1.207,03 Zählern und damit um 0,22 Prozent oder 2,61 Punkte höher. Im prime market zeigten sich 23 Titel mit höheren Kursen, 12 mit tieferen und 6 unverändert. In 7 Aktien kam es bisher zu keiner Kursbildung. Bis 9.45 Uhr wurden im prime market insgesamt 1.862.769 (Vortag:1.579.538) Stück Aktien in Einfachzählung mit einem Kurswert von 39,729 (31,85) Mio. Euro (Doppelzählung) gehandelt.