Hoffnung auf lockere Geldpolitik

Europa-Börsen schließen ohne klare Richtung

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Euro-Stoxx-50 verlor 0,15% und ging bei 3.028,65 Zählern aus dem Handel.

Die europäischen Leitbörsen sind am Montag ohne klare Richtung aus dem Handel gegangen. Der Euro-Stoxx-50 verlor 0,15 Prozent und ging bei 3.028,65 Zählern aus dem Handel.

Die Hoffnung der Investoren auf eine anhaltend lockere US-Geldpolitik stützte zu Wochenbeginn die Märkte. Wegen der Folgen des US-Etatstreits dürfte die US-amerikanische Notenbank Fed nach Ansicht eines ihrer Führungsmitglieder den Fuß später vom geldpolitischen Gaspedal nehmen. Es werde "ein paar Monate" dauern, um sich nach dem beigelegten Haushaltszwist ein Bild von der Konjunktur zu machen, betonte der Chef der Fed von Chicago, Charles Evans, am Montag im Gespräch mit dem Sender CNBC.

Nur wenige Impulse lieferten die in Europa und den USA veröffentlichten Konjunkturdaten. So sind in den USA im September weniger Eigenheime verkauft worden als zuletzt. Der Absatz bestehender Häuser sank auf das Jahr hochgerechnet um 1,9 Prozent. Ökonomen hatten in etwa mit diesem Wert gerechnet.

Das Budgetdefizit 2012 ist sowohl in der EU als auch im Euroraum gegenüber 2011 weiter zurückgegangen, wurde ferner bekannt. Die am Montag präsentierte zweite Berechnung von Eurostat bestätigte den Rückgang in der Währungsunion von 4,2 auf 3,7 Prozent.

An der Euro-Stoxx-Spitze kletterten die Titel von Philips um 5,32 Prozent nach oben. Ein harter Sparkurs und gute Geschäfte in Schwellenländern hatten dem Elektronikkonzern einen kräftigen Gewinnschub beschert. Die Ergebnismargen hätten positiv überrascht, schrieb ein Analyst von der Commerzbank. Der Umsatz indes sei etwas hinter den Erwartungen zurückgeblieben.

In Amsterdam konnten die Papiere von Akzo Nobel einen satten Kursanstieg von 6,62 Prozent verbuchen. Der Konzern hatte im dritten Quartal ebenfalls von seinen Sparanstrengungen profitiert. Der operative Gewinn sprang stärker an als von Analysten gedacht.

An der Börse in Zürich stiegen die Papiere von Actelion ebenfalls deutlich um 5,88 Prozent. Die US-Gesundheitsbehörde FDA hatte der Biotechnologie-Firma die Zulassung für das Medikament Opsumit zur Behandlung von Bluthochdruck erteilt.

Ein positiv aufgenommener Quartalsbericht des Softwareunternehmens SAP sorgte für gute Stimmung im Technologie-Sektor. Die Titel konnten ein Kursplus von 4,77 Prozent vorweisen.

Papiere der Deutschen Bank verzeichneten hingegen ein Minus von 1,48 Prozent. Händler sahen den Grund vor allem in der drohenden Rekordstrafe für die US-Großbank JPMorgan. Der amerikanische Branchenprimus soll wegen fragwürdiger Hypothekengeschäfte aus der Zeit vor der Finanzkrise 13 Milliarden Dollar zahlen. Nach übereinstimmenden Medienberichten droht zudem auch der Bank of America eine milliardenschwere Strafe.

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