Der "Hexensabbat" brachte hohe Umsätze. Telekom Austria drehte ins Plus.
Die Wiener Börse hat die Sitzung am Freitag bei hohem Volumen mit höheren Notierungen beendet. Der ATX stieg 9,19 Punkte oder 0,33 Prozent auf 2.822,84 Einheiten. Damit lag die tatsächliche Entwicklung des Leitindex rund einen Punkt unter der heutigen Händlerprognose im APA-Konsensus von 2.824 Punkten. Zum Vergleich die wichtigsten Börsenindizes um 17.30 Uhr MEZ: Dow Jones/New York -0,20 Prozent, DAX/Frankfurt -0,59 Prozent, FTSE/London -0,15 Prozent und CAC-40/Paris -0,54 Prozent.
In einem mehrheitlich schwächeren europäischen Börsenumfeld hat sich der Wiener Aktienmarkt zum Wochenausklang in der Gewinnzone behaupten können. Europaweit wurden die Börsen von der Abstufung der Kreditwürdigkeit Irlands durch die Ratingagentur Moody's belastet. In Wien stach der große Handelsumsatz ins Auge: Mehr als doppelt so viele Aktien wie am Vortag wechselten ihre Besitzer. Marktteilnehmer verwiesen auf den als "Hexensabbat" bekannten großen Verfallstag an den Terminbörsen, an dem die Umsätze generell höher ausfallen.
Noch im Verlauf rutschten Aktien der Telekom Austria angesichts eines drohenden Lohnkonflikts an das Ende der Kurstafel. Am Nachmittag gab das Unternehmen allerdings bekannt, die Dividende für 2011 und 2012 erhöhen zu wollen. Dies stimmte die Anleger wieder zufrieden und bescherte den Titeln zu Handelsende ein Plus von 0,38 Prozent auf 10,49 Euro sowie den zweitgrößten Handelsumsatz im prime market.
Aktien des Flughafen Wien schlossen mit 0,84 Prozent im Minus bei 49,55 Euro. Analysten von Goldman Sachs und Barclays Capital hatten jeweils ihre Kursziele für den Wiener Airport angehoben, die Verkaufsempfehlungen jedoch bestätigt. Nach der Vorlage von Halbjahreszahlen gewannen Wolford 0,64 Prozent auf 26,14 Euro. Der Vorarlberger Textilkonzern konnte deutliche Steigerungen bei den Ergebniskennzahlen aufweisen.
Unter den Indexschwergewichten konnten die gut gesuchten Papiere von Andritz (plus 2,70 Prozent auf 68,11 Euro) und OMV (plus 2,04 Prozent auf 29,57 Euro) den Leitindex spürbar nach oben ziehen. Unter den ATX-Werten herrschte auch Kauflaune in Schoeller-Bleckmann (plus 3,50 Prozent auf 63,52 Euro) und Zumtobel (plus 3,15 Prozent auf 20,12 Euro). Intercell konnten sich erneut um 5,15 Prozent auf 10,20 Euro erholen, nachdem der Impfstoffhersteller nach dem Entwicklungsstopp eines wichtigen Produktes zu Wochenbeginn massive Kursverluste hinnehmen musste.
Nach einem Auftragsgewinn steigerten sich Strabag um 2,43 Prozent auf 20,85 Euro. Der Baukonzern hat in einem Konsortium einen Auftrag für die Erneuerung der lybischen Autobahn erhalten und wird dadurch 62 Mio. Euro erwirtschaften. Wenig gefragt waren indessen Erste Group, die sich um 2,56 Prozent auf 33,71 Euro erleichterten.