Wiener Börse

Bankenkurse beflügeln den ATX

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Erste, Raiffeisen mehr als 10 Prozent im Plus.

 Angetrieben durch massive Kursgewinne bei den Bankenschwergewichten hat die Wiener Börse die Sitzung am Montag bei hohem Volumen mit höheren Notierungen beendet. Der ATX stieg 70,56 Punkte oder 3,49 Prozent auf 2.090,29 Einheiten. Damit lag die tatsächliche Entwicklung des Leitindex rund 65 Punkte über der heutigen Händlerprognose im APA-Konsensus von 2.025 Punkten. Zum Vergleich die wichtigsten Börsenindizes um 17.30 Uhr: Dow Jones/New York -0,18 Prozent, DAX/Frankfurt +0,50 Prozent, FTSE/London +0,94 Prozent und CAC-40/Paris +0,50 Prozent.

   Die Hoffnungen auf eine baldige Einigung in den griechischen Schuldenschnitt-Verhandlungen bescherten dem ATX zum Wochenauftakt kräftige Kursgewinne. Die Chancen auf einen schnellen Abschluss der Gespräche der Regierung mit den privaten Gläubigern sind merklich gestiegen. EU-Währungskommissar Olli Rehn sei "zuversichtlich, dass wir die Verhandlungen bald abschließen können, vorzugsweise im Laufe dieser Woche." Zudem sorgten Diskussionen rund um eine mögliche Aufstockung des permanenten Rettungsschirms ESM im Tagesverlauf für Aufmerksamkeit.

   Zu der Kursrally bei den Bankenwerten trug bereits in der Früh ein Bericht der "Financial Times" bei, demzufolge Deutschland und Frankreich eine Erleichterung der Kapitalregeln für Banken planen. Das Vorhaben sei zwar nicht neu, hätte die Finanztitel aber dennoch gestützt, hieß es vom Markt.

   Im Einklang mit dem europäischen Branchentrend setzten sich Banktitel an die unangefochtene Spitze der Kurstafel. Raiffeisen kletterten um satte 12,28 Prozent auf 23,74 Euro nach oben. Die Wertpapierspezialisten von Goldman Sachs haben ihr Kursziel für die Aktien leicht von 26,0 auf 25,0 Euro gesenkt. Das Anlagevotum "Neutral" blieb indessen erhalten.

   Erste Group konnten kräftige Zuschläge von 11,10 Prozent auf 16,91 Euro einfahren. Die Bank tilgt mit dem heutigen Tag die dritte Bankanleihe, die im Jahr 2009 mit einer Garantie der Republik Österreich begeben worden ist. Das Volumen der dreijährigen Anleihe beträgt 1,5 Mrd. Euro.

   Neben den Finanzwerten waren auch Schwergewichte wie Wienerberger (plus 7,19 Prozent auf 8,61 Euro), voestalpine (plus 3,58 Prozent auf 27,34 Euro) sowie OMV (plus 3,52 Prozent auf 25,16 Euro) gut gesucht. Der Öl- und Gaskonzern will den riesigen Schiefergas-Vorrat in Niederösterreich ab dem Jahr 2020 ausbeuten, sofern das Vorhaben nach den Probebohrungen technisch, wirtschaftlich sowie ökologisch vertretbar zu realisieren ist. Dabei wolle man ohne jede schädliche Chemie auskommen, hieß es vonseiten der OMV.

   In der Liste der Verlierer fanden sich indessen die Papiere der Österreichischen Post, welche um 0,74 Prozent auf 24,01 Euro nachgaben. Die Experten der UBS haben ihr Kursziel für die Titel der Post von 22,10 auf 24,50 Euro angehoben. Das Anlagevotum "Neutral" blieb unverändert.
 

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