In einem europaweit freundlichen Börsenumfeld hat die Wiener Börse zum Wochenschluss mit einem Minus geschlossen. Nachdem der heimische Leitindex den gesamten Tagesverlauf in der Gewinnzone tendiert hatte, gab er die Kursaufschläge im späten Handel wieder ab und drehte schlussendlich noch ins Minus.
"Vor allem die Bankenwerte ziehen in Wien kräftig nach unten", kommentierte ein Händler. Er verwies auf die Turbulenzen bei der Hypo Alpe Adria, deren Schicksal am Wochenende entschieden werden soll. "Auch die Papiere der Vienna Insurance Group korrigieren nach den starken Gewinnen vom Vortag nach unten und belasten", erklärte der Experte weiter.
Erste Group und Raiffeisen International drehten nach anfänglichen Kursgewinnen im Verlauf ins Minus. Raiffeisen schlossen mit einem Abschlag von 1,73 % bei 41,99 Euro und Erste Group verloren 1,47 % auf 27,41 Euro. Die Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) hat ihr lang- und kurzfristiges Rating für die Erste Group mit "A" bzw. "A-1" bestätigt, jedoch aufgrund der herausfordernden Bedingungen in den Kernmärkten einen negativen Ausblick ausgegeben.
In den Fokus rückten zum Wochenschluss die Anteilsscheine des Impfstoffherstellers Intercell, die im Verlauf bis auf 28,01 Euro kletterten und mit einem Plus von 1,51 % bei 26,85 Euro aus dem Handel gingen. Händler verwiesen auf die strategische Partnerschaft und den Einstieg des britischen Pharmariesen GlaxoSmithKline beim Wiener Unternehmen.
Neuigkeiten gab es vom Flughafen Wien. Der Aufsichtsrat hat für die Terminal-Erweiterung Skylink ein Budget von 830 Mio. Euro beschlossen. Der Bau des Terminals soll im Februar 2010 fortgesetzt werden und im 1. Halbjahr 2012 in Betrieb genommen werden. Die Aktien des Wiener Airports schlossen um 1,21 % tiefer bei 34,35 Euro.
Von Analystenseite wurde ein Kommentar zur Telekom Austria bekannt. Die Experten der Erste Group haben das Kursziel für den Telekomkonzern von 12 auf 11 Euro nach unten revidiert. Die Aktie verlor 0,89 % auf 10,06 Euro und ist auf Wochensicht der größte Verlierer unter den ATX-Werten.
Auch die OMV-Titel standen am Freitag unter Verkaufsdruck und verbilligten sich um 1,49 % auf 27,7 Euro. Die OMV-Tochter CEGH und die Wiener Börse haben am Freitag gemeinsam die erste Erdgas-Börse in Zentraleuropa gestartet. Außerdem ist der Anteil des österreichischen Mineralölkonzerns am Flüssiggas-Projekt Adria LNG infolge des Ausstiegs des deutschen Energiekonzerns RWE von 25,58 auf 32,47 % gewachsen.
Die größten Kursgewinner der letzten 7 Tage:
1. AUSTRIAN AIRLINES +16,34 Prozent
2. JOWOOD +11,74 Prozent
3. ZUMTOBEL +7,14 Prozent
4. INTERCELL +4,84 Prozent
5. UNIQA +2,87 Prozent
6. FRAUENTHAL +2,67 Prozent
7. BWIN +2,31 Prozent
8. WIENERBERGER +2,02 Prozent
9. MAYR-MELNHOF +1,97 Prozent
10. RHI +1,73 Prozent
Die zehn größten Kursverlierer der letzten 7 Tage:
1. TELEKOM AUSTRIA -13,35 Prozent
2. ATRIUM EUROP.REAL EST.LTD -10,51 Prozent
3. IMMOFINANZ -6,76 Prozent
4. ERSTE GROUP BANK -6,61 Prozent
5. PALFINGER -6,01 Prozent
6. AGRANA -5,63 Prozent
7. IMMOEAST -5,26 Prozent
8. BWT -4,94 Prozent
9. RAIFFEISEN INTERNSTIONAL -4,57 Prozent
10. SPARKASSEN IMMOBILIEN -4,13 Prozent