Die Wiener Börse setzt ihre Rekordjagd fort: Bereits seit exakt einer Woche hat der Leitindex ATX jeden Tag auf höherem Niveau geschlossen und einen neuen Jahreshöchststand nach dem anderen aufgestellt. Jetzt marschiert er auf 2.400 Punkte zu, vor vier Wochen lag der ATX noch unter 2.000.
Die Hoffnung auf eine nachhaltige Erholung der Finanztitel ist einer der stärksten Antriebsmotoren. In der Liste der stärksten Aktien der letzten sieben Tage liegt die Erste Group auf Platz eins: Sie legte in dieser Zeit fast 23 Prozent zu – J.P. Morgan hat das Kursziel für die Aktie gerade von 20 auf 35 Euro erhöht. Nach dem Industrieriesen RHI auf Platz zwei folgt das zweite Wiener Banken-Schwergewicht, Raiffeisen International, mit rund 13 Prozent plus.
Pech hat dagegen Österreichs Ölmulti OMV, der laut Händlern am Donnerstag doppelt von „Bad News“ belastet wurde: Analysten der UBS sprachen nach den letzten Quartalszahlen eine Verkaufsempfehlung aus, und OMV-Chef Wolfgang Ruttenstorfer war in seinem Ausblick den Märkten wohl nicht optimistisch genug.
Bei den Banken scheinen die Anleger bessere Nerven zu besitzen. Hier gibt es zwar international einige gute Nachrichten, etwa die Rückkehr des Riesen KBC in die schwarzen Zahlen.
Doch allein in Deutschland steckt etwa noch eine lange Liste sehr großer Banken (nicht alle notieren an der Börse) tief in den roten Zahlen: neben der Hypo Real Estate auch die IKB, die WestLB, die BayernLB und die Commerzbank.