Frankfurter Börse

DAX schließt tiefer

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Der DAX hat am Donnerstag seine anfänglichen Gewinne nicht halten können.

Am Nachmittag weitete er seine Verluste im Einklang mit der schwachen Wall Street noch aus und schloss 0,98 Prozent tiefer bei 9.530,62 Punkten. Damit setzte der deutsche Leitindex seinen Zickzack-Kurs seit Wochenbeginn fort, blieb aber immerhin etwas über seinem Tief kurz vor Handelsende.

Die nachgebenden Ölpreise und der etwas anziehende Eurokurs gaben einmal mehr die Richtung vor. Während die Notierungen für den wichtigen Rohstoff vielen Anlegern als Konjunktuirindikator gelten, verteuert eine starke Gemeinschaftswährung deutsche Produkte außerhalb der Währungszone.

Das bekamen auch die anderen Börsenindizes zu spüren: Für den MDAX der mittelgroßen Werte ging es um 0,70 Prozent auf 19.902,68 Punkte nach unten und der Technologiewerte-Index TecDAX verlor 0,76 Prozent auf 1.620,39 Punkte.

Bei den Einzelwerten hielten sich die Vorzugsaktien von Volkswagen (VW) mit minus 1,11 Prozent deutlich besser als der europäische Branchenindex. Der Konflikt zwischen Management und Betriebsrat wegen des Sparkurses, ein "Spiegel"-Bericht über einen Streit wegen Vorstands-Boni trotz drohender Milliardenstrafen im Abgas-Skandal und der erste Rechtsstreit mit einem Händler aus dem eigenen US-Vertragsnetz konnten ihnen nicht viel anhaben.

Die Aktien von Daimler erschienen nach der Ausschüttung der Dividende von 3,25 Euro je Anteilsschein nur optisch sehr schwach. Bereinigt um diesen Effekt notierten sie hingegen im Plus und beendeten damit eine mehrtägige Verlustserie.

Bei den Technologietiteln gehörte der Spezialmaschinenbauer Aixtron zu den Favoriten: Die Aktien gewannen 5,02 Prozent. Hier schürte ein Bericht des Magazins "Börse Online" erneut Übernahmespekulationen. Darin wurde eine breitere Anlegerschicht auf die jüngste Einschätzung der Investmentbank Kepler Cheuvreux aufmerksam, dass das Unternehmen in den kommenden neun Monaten übernommen werden dürfte.

Dagegen büßten die Wirecard-Papiere im eingetrübten Marktumfeld die anfänglichen Gewinne ein und schlossen 3,44 Prozent im Minus. Der Zahlungsabwickler gab in seinem Geschäftsbericht zum vergangenen Jahr tiefere Einblicke in seine Aktivitäten, nachdem Anschuldigungen des selbsternannten Research-Hauses Zatarra den Aktienkurs im Februar und März hatten einbrechen lassen. Wer hinter Zatarra steht, ist bis dato unbekannt.

 Im MDax ließ eine negative Studie die Anteilsscheine von Osram um 2,48 Prozent auf 43,96 Euro sinken. Analystin Lucie Carrier von der US-Investmentbank Morgan Stanley sieht die Gewinne auf längere Sicht stagnieren. Sie prognostiziert der Aktie des Lichtspezialisten deshalb eine schwächere Kursentwicklung als der Branche. Das Kursziel kappte sie von 48 auf 41 Euro.
 

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