Euro im frühen Handel fester

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EUR-USD: Fester gegenüber dem Richtkurs vom Freitag und auch etwas höher gegenüber dem späten Devisengeschäft in New York. Auch gegenüber den Richtwerten von Pfund und Yen konnte der Euro an Terrain gewinnen. Zum Franken tendierte er knapp behauptet.

Die Gemeinschaftswährung zeigte sich im frühen europäischen Geschäft über der Marke von 1,36 Dollar und bewegte sich innerhalb einer Bandbreite zwischen 1,3600 und 1,3650 Dollar. Anhaltende Spekulationen über Hilfe für Griechenland sorgten laut Marktbeobachtern für Unterstützung. Von konjunktureller Seite werde heute hingegen mit keinen nennenswerten Impulsen gerechnet.

Um 9 Uhr hielt der US-Dollar gegen den Euro bei 1,3629 nach 1,3519 USD beim Richtkurs vom Freitag. In New York war der Euro gegen den US-Dollar zuletzt mit 1,3601 USD aus dem Handel gegangen.

Zinsschritt der US-Notenbank bremst Euro

[aus dem Morning Mail der Investkredit.] Die Anhebung des Diskontsatzes durch die Fed hat am Freitag die Märkte überrascht und den Euro zeitweise auf den tiefsten Stand seit 9 Monaten gedrückt. Die Gemeinschaftswährung fiel bis auf 1,3443 Dollar, konnte später jedoch wieder Boden gutmachen und kostete am Nachmittag 1,3505 Dollar.

Die Fed hatte den Diskontsatz, den Zins für an Banken vergebene Kredite mit kurzer Laufzeit, auf 0,75 von 0,5 % erhöht. Das löste prompt Spekulationen über eine Anhebung des US-Leitzinses aus, der derzeit nahe Null liegt. Zwar versuchte die Notenbank die Märkte zu beruhigen, indem sie andeutete, dass keine Anhebung des Schlüsselzinses zu erwarten sei. Diese Aussage perlte an den Finanzmärkten zunächst jedoch ab.

Nicht nur der Euro geriet unter Druck, auch die Aktienmärkte in Asien und Europa verzeichneten im frühen Geschäft Kursverluste. Zur Entspannung trugen am Nachmittag Preisdaten aus den USA bei. Der Index der US-Verbraucherpreise war im Januar im Vergleich zum Vormonat mit 0,2 % etwas weniger stark als erwartet gestiegen. Die Kernrate der Inflation, die die Preisentwicklung für Energie und Lebensmittel ausblendet, war sogar leicht negativ.

Am Rentenmarkt hinterließ der Schritt der US-Notenbank Spuren. Der Bund-Future gab um 22 Ticks nach auf 122,78 Punkte. Die Rendite der dem Terminkontrakt zugrundeliegenden zehnjährigen Bundesanleihe stieg auf 3,272 %.

Der Euro verteuerte sich in Asien am Montagmorgen auf 1,3641 Dollar, nachdem er im späten New Yorker Freitagshandel 1,3607 Dollar gekostet hatte. Grund dafür war ein Bericht des "Spiegel", demzufolge die Euro-Länder dem hoch verschuldeten Griechenland mit Hilfen in Höhe von bis zu 25 Mrd. zur Seite springen könnten. Dies sähen erste Überlegungen aus dem Bundesfinanzministerium vor. Auf Deutschland entfielen knapp 20 % der Hilfen, die aus Krediten und Garantien bestünden. Ein Ministeriumssprecher sprach von unzutreffenden Spekulationen.

Zur japanischen Währung notierte der Euro bei 125 Yen. Der Schweizer Franken notierte bei 1,4652 Franken je Euro.

Soros für Eurobonds als Hilfe für Problemländer

Der Euro-Zone stehen nach Einschätzung des US-Großinvestors George Soros die größten Probleme erst noch bevor. Nicht das hochverschuldete Griechenland sei das größte Risiko für die Gemeinschaftswährung, sondern die Haushaltsdefizite in Spanien, Italien, Portugal und Irland, schrieb Soros in einem Gastbeitrag für die "Financial Times" vom Montag. Die Staaten bräuchten Hilfe und dabei sei ein gut organisierter Markt für gemeinsame Euro-Anleihen wünschenswert. "Das Überleben Griechenlands beseitigt noch nicht alle Zweifel an der Zukunft des Euro."

"Für Griechenland dürfte eine Notfallhilfe reichen", schreibt Soros. "Aber dann gibt es ja noch Spanien, Italien, Portugal und Irland. Sie haben zusammen einen Anteil am Euro-Land, der zu groß ist, als dass man auf diese Weise helfen könnte."

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