Euro im frühen Handel schwächer

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EUR-USD: Schwächer gegenüber dem Richtkurs vom Dienstag und tiefer gegenüber dem späten Devisengeschäft in New York. Gegenüber dem Yen verlor der Euro an Wert. Die Veränderungen zu den Richtwerten von Pfund und Franken blieben gering.

Die Gemeinschaftswährung rutschte im frühen europäischen Geschäft nochmals kurz unter die Marke von 1,47 Dollar ab, konnte sich dann aber wieder etwas steigern. Aktuell bewegt sich die Devise im Bereich von 1,4710 Dollar. "Der Euro steht nach wie vor unter Druck", berichtete ein Marktbeobachter. Von konjunktureller Seite seien heute keine stärkeren Impulse zu erwarten.

Um 9 Uhr hielt der US-Dollar gegen den Euro bei 1,4711 nach 1,4774 USD beim Richtkurs vom Dienstag. In New York war der Euro gegen den US-Dollar zuletzt mit 1,4703 USD aus dem Handel gegangen.

Griechische Probleme bringen Euro unter Druck

[Aus dem Morning Mail der Investkredit.] Sorgen über die Zahlungsfähigkeit Griechenlands haben Anleger am Dienstag bei Staatsanleihen und dem Dollar zugreifen lassen. Der Euro fiel auf 1,4748 Dollar nach 1,4822 Dollar im späten Handel am Montag. Heute morgen ging die Talfahrt bis auf 1,4670 weiter. Der Dollar gilt wegen seiner Rolle als Weltreservewährung als sicherer Anlagehafen am Devisenmarkt.

Die Herabstufung Griechenlands ist ganz klar ein Belastungsfaktor für die Euro-Zone. Man darf das nicht auf die leichte Schulter nehmen. Fitch hatte die Kreditwürdigkeit von Griechenland auf "BBB+" von "A-" heruntergenommen. Damit stufte erstmals seit 10 Jahren eine der großen Ratingagenturen das zur Euro-Zone gehörende Land schlechter als mit "A" ein.
Schon am Montag hatte sich EZB-Chef Jean-Claude Trichet besorgt über die hohe Verschuldung Griechenlands geäußert. Auch Standard & Poor's hat das südeuropäische Land auf dem Prüfstand stehen. Vor dem Eurobeitritt wäre die Drachme massiv verkauft worden, doch heute bekommt die Einheitswährung den Vertrauensverlust zu spüren. Überraschend ist, dass die Probleme eines so kleinen Mitgliedslandes für den Euro Bedeutung hat, während die Budgetmisere Kaliforniens als regionale Schwierigkeit erachtet wird.

Die Unsicherheit über die Bonität Griechenlands äußerte sich am Rentenmarkt in steigenden Risikoaufschlägen für die Papiere des Landes. Der Renditeaufschlag zehnjähriger griechischer Staatsanleihen stieg gegenüber den gleichlang laufenden Bundesanleihen auf über 225 Basispunkte und damit den höchsten Wert seit April. Auch die Kreditderivate (CDS) zur Absicherung griechischer Staatsschulden verteuerten sich. Der für die europäischen Rentenmärkte richtungweisende Bund-Future kletterte um bis zu 76 Ticks auf 123,72 Zähler. Die dem Terminkontrakt zugrunde liegende zehnjährige Bundesanleihe rentierte mit 3,122 %.

Zur Verunsicherung trug Analysten zufolge auch ein Medienbericht bei, die Dubaier Immobilienfirma und Dubai-World-Tochter Nakheel habe im ersten Halbjahr Milliardenverluste angehäuft. Schließlich wurden auch Konjunkturdaten aus Deutschland mit Enttäuschung aufgenommen. In der größten europäischen Volkswirtschaft war im Oktober die Produktion überraschend gesunken. Nach Einschätzung von Volkswirten deutet sich eine Verlangsamung des Erholungskurses der deutschen Wirtschaft an.

In der letzten Woche sank der Rohölpreis für WTI um über 7 %. Auch Kupfer und Gold verloren an Wert, und somit zeigt auch dieses Marktsegment eher Skepsis gegenüber der nahen Zukunft.

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