Euro rutscht über Nacht unter 1,35 Dollar

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EUR-USD: Deutlich tiefer gegenüber dem Richtkurs vom Donnerstag sowie gegenüber dem späten Devisengeschäft in New York.

Der Euro ist am späten Donnerstagabend kräftig um nahezu zwei Cent abgerutscht und unter die Marke von 1,35 Dollar gesunken. Damit bewegt sich die europäische Gemeinschaftswährung weiter auf dem tiefsten Niveau seit neun Monaten.

Händler verwiesen auf die erste Zinserhöhung in den Vereinigten Staaten seit Beginn der Finanzkrise, wenn auch nur beim an den Finanzmärkten zweitrangig gesehenen Diskontsatz. Die US-Notenbank Fed hatte den Satz für von der Zentralbank geliehenes Geld von 0,5 auf 0,75 % erhöht und die Märkte mit diesem Schritt überrascht.

Zum Wochenschluss stehen nur Konjunkturdaten aus der zweiten Reihe auf der Agenda. In den USA werden die Verbraucherpreisindizes für Jänner vorgelegt, im Euroraum steht die Leistungsbilanz für Dezember auf der Agenda.

Der Überschuss in der Leistungsbilanz der Eurozone ist im Dezember von 100 Mio. Euro auf 1,9 Mrd. Euro gestiegen.

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[aus dem Morning Mail der Investkredit.] Die Anhebung des Diskontsatzes durch die Fed hat am Freitag die Finanzmärkte überrascht und den Euro zeitweise auf den tiefsten Stand seit 9 Monaten gedrückt. Die Gemeinschaftswährung fiel bis auf 1,3443 Dollar von 1,3542 Dollar am Vorabend in New York.

Die Fed erhöhte am Donnerstagabend den Diskontsatz - der Zins für an Banken vergebene Kredite mit kurzer Laufzeit - auf 0,75 von 0,5 % . Zwar versuchte die Notenbank die Märkte zu beruhigen, indem sie darauf hindeutete, dass keine Anhebung des Schlüsselzinses zu erwarten sei.
Diese Aussage perlte an den Finanzmärkten jedoch ab. Nicht nur der Euro geriet unter Druck, auch die Aktienmärkte in Asien verzeichneten Kursverluste. "Das ist ein bedeutender und wahrscheinlich symbolischer Schritt, der Auswirkungen auf die Marktstimmung haben wird", meinte ein überraschter Händler. Der Diskontsatz spielt im praktischen Finanzalltag eine untergeordnete Rolle. Der offizielle Satz für die Fed Funds wurde nicht verändert.

Das Thema Griechenland ist somit etwas vom Tisch, war aber der Nährboden für den Kursrutsch. "Die sich durchsetzende Einschätzung, dass der größte anzunehmende Schaden bei Griechenland nicht eintreten wird, gibt dem Euro einen gewissen Boden", sagte ein Währungsstratege . Trotzdem seien die Aussichten für die Gemeinschaftswährung alles andere als berauschend und die Perspektive höhere US - Dollarzinsen macht den Euro auch nicht attraktiver.

Im asiatischen Handel war der Euro Gegen den JPY ebenfalls etwas schwächer bei 123,80 und Eur/Chf handelte bei 1,4657 ebenfalls etwas schwächer.

Die Rohstoffmärkte notierten etwas schwächer, wiewohl diese Reaktion nach Tagen mit festeren Kursen auch eine normale Entwicklung darstellt. Der Bundfuture rutsche bis auf 123,03 (minus 49 Ticks) und lässt eine der Fed-Entscheidung entsprechenden Marktreaktion erwarten.

Wichtige Ereignisse des Tages: EUR&GER Einkaufsmanagerindex, USA Verbraucherpreise, Realeinkommen

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