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Europa schließt einheitlich im Minus

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Neuerliche Abstufung Griechenlands belastet das internationale Parkett.

Die europäischen Leitbörsen sind am Montag mit Abschlägen in die neue Handelswoche gestartet. Nach etwas schwächerem Verlauf drehten die meisten Indizes am Nachmittag, nach einer erneuten Abstufung der Kreditwürdigkeit Griechenlands, noch deutlicher Richtung Süden ab.

Griechenland hat am Montag erneut einen Rückschlag hinnehmen müssen. Die Ratingagentur Standard & Poor's senkte die Kreditwürdigkeit des hoch verschuldeten Euro-Landes um weitere zwei Noten. Der Ausblick für die Kreditwürdigkeit bleibe auch nach der Herabstufung negativ.

Marktteilnehmer berichteten von einer vorsichtigen Haltung der Anleger. Nach den jüngsten Kursgewinnen sei es nicht verwunderlich, dass sie angesichts der Spekulationen über einen möglichen Austritt Griechenlands aus der Währungsunion zurückhaltender agierten. Dem Markt fehlen hingegen derzeit die positiven Impulse.

Ein Branchenvergleich zeigte Banken und Versicherer als größte Verlierer. Die Abschläge erfolgten aber auf sehr breiter Front. Einzig der Tech-Sektor konnte sich gegen den negativen Trend stemmen. Unter den Bankwerten mussten National Bank of Greece ein Minus von 4,07 Prozent auf 4,72 Euro verbuchen. Bank of Ireland erging es mit einem Abschlag von 4,88 Prozent auf 0,23 Euro noch schlechter.

In Frankfurt rutschten Commerzbank um 3,15 Prozent auf 4,12 Euro ab. BBVA gaben in Madrid 3,01 Prozent auf 8,19 Euro nach und in Mailand schlossen UniCredit um 3,22 Prozent tiefer bei 1,62 Euro.

Bei den Versicherern verloren Münchener Rück nach Vorlage von Quartalszahlen 1,74 Prozent auf 110,10 Euro. Der weltgrößte Rückversicherer hat wegen der Katastrophen in Japan, Australien und Neuseeland einen Verlust von fast einer Milliarde Euro erlitten. Börsianer bewerteten die Quartalszahlen in ersten Kommentaren als "durchwachsen".

Weiters sanken ING 4,36 Prozent auf 8,59 Euro. AXA gaben 3,52 Prozent auf 14,66 Euro nach und Allianz hatten ein Minus von 2,36 Prozent auf 99,45 hinzunehmen.

Auf der Gewinnerseite standen hingegen MAN aufgrund eines Übernahmeangebots von Volkswagen (VW). Die Aktien zogen um 1,52 Prozent auf 97,99 Euro an. Der Markt reagierte positiv überrascht, hieß es von einem Marktteilnehmer. Allerdings mache VW mit den gebotenen 95 Euro je MAN-Stammaktie lediglich ein Pflichtangebot, nachdem der Wolfsburger Autobauer seine Stimmrechte auf mehr als 30 Prozent ausgebaut hat. Ein Analyst verwies darauf, dass am Markt auf eine mögliche Anhebung spekuliert werde.

VW-Vorzüge zeigten sich in einem schwachen europäischen Sektor um 2,15 Prozent tiefer bei 127,60 Euro. BMW büßten 2,45 Prozent auf 61,28 Euro ein und Daimler gaben um 1,23 Prozent auf 50,70 Euro ab. Renault fuhren ein Minus von 0,84 Prozent auf 40,30 Euro ein.

Unter den Technologiewerten konnten Alcatel-Lucent ein Plus von 3,80 Prozent auf 4,37 Euro verbuchen. Nomura hat das Kursziel von 3,20 auf 3,90 Euro erhöht, bleibt aber "Neutral". STMicroelectronics verbesserten sich um 1,31 Prozent auf 8,12 Euro und ASML Holdings legten 1,13 Prozent auf 28,64 Euro zu.

Zahlen beeinflussten indes vor allem den Londoner Handel: Die Aktien der HSBC rutschten nach Aussagen zum ersten Quartal mit 0,54 Prozent ins Minus auf 648,2 Pence. Thomas Cook-Papiere verloren ebenfalls nach Vorlage von Ergebnissen 2,87 Prozent auf 165,7 Pence.

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