Euro-Stoxx-50 verbesserte sich am Ende um 2,86% auf 2.215,19 Zähler.
Die europäischen Leitbörsen konnten einen sehr volatilen Handelstag mit deutlichen Kursgewinnen beenden. Der Euro-Stoxx-50 schwankte mehrmals zwischen Plus und Minus und verbesserte sich schlussendlich um 2,86 Prozent auf 2.215,19 Zähler.
Im Frühhandel sorgten stabile Vorgaben aus Asien und positive US-Futures für eine freundliche Eröffnung. Am frühen Nachmittag rutschten jedoch die US-Futures und in deren Windschatten auch die europäischen Märkte nach unten ab. Etwas besser als erwartet ausgefallene Daten zum US-Arbeitsmarkt und eine feste Wall Street ließen die Indizes im späteren Verlauf dann wieder deutlicher nach oben drehen.
Ein Branchenvergleich zeigte den zuletzt stark geprügelten Rohstoff-Sektor als größten Gewinner. Die Aufschläge erfolgten jedoch auf breiter Front und zogen sich quer durch alle Branchen.
Die am Vortag angesichts der Gerüchte um Frankreich abgestraften Bankenwerte kletterten zunächst deutlich nach oben, sackten dann aber wieder ab um dann mit deutlichen Aufschlägen zu schließen. Am Markt sei spekuliert worden, dass der Verlust im Zusammenhang mit Griechenland bei der Großbank BNP größer als angenommen sein könnte, sagten Börsianer.
Aussagen des französischen Zentralbankchefs Christian Noyer relativierten den Druck in der Branche jedoch umgehend. Noyer sieht in den jüngsten Kursreaktionen der Pariser Großbanken keine große Gefahr. BNP-Aktien gewannen leicht um 0,31 Prozent auf 35,72 Euro. Die Anteilsscheine der Societe Generale, die am Mittwoch zeitweise um mehr als 20 Prozent eingebrochen waren, erholten sich um 3,70 Prozent auf 23,00 Euro. Credit Agricole notierten 5,14 Prozent fester bei 6,385 Euro.
Ein ähnliches Bild zeigte sich bei spanischen und italienischen Bankenwerten. UniCredit konnten am Sitzungsende ein Kursplus von 3,41 Prozent auf 1,00 Euro verbuchen. BBVA legten in Madrid 4,06 Prozent auf 6,053 Euro zu.
In Zürich kletterten Zurich Financial Services um mehr als zehn Prozent auf 15,20 Franken. Der Versicherungskonzern hatte im zweiten Quartal besser abgeschnitten als erwartet und den Überschuss gegenüber dem Vorjahr um 88 Prozent gesteigert.
Der niederländische Versicherer Aegon hat im abgelaufenen Quartal einen deutlichen Gewinneinbruch erlitten. Für das zweite Quartal wies Aegon einen Rückgang des bereinigten Gewinns vor Steuern um 17 Prozent auf 401 Mio. Euro aus. Das war deutlich weniger als von Experten erwartet. Die Aktien rutschten um 3,51 Prozent auf 2,861 Euro ab.
In Frankfurt legte K+S Quartalszahlen vor, die von Händlern zunächst unterschiedlich bewertet wurden. Der konkretisierte Ausblick sei wie erwartet. Analysten blieben zunächst bei ihren überwiegend positiven Urteilen. Die Aktien des Düngemittel- und Salzproduzenten konnten dennoch ein Plus von 3,48 Prozent auf 43,80 Euro vorweisen.
Die weltgrößte Brauerei Anheuser-Busch Inbev hat zwischen April und Juni von einem guten Geschäft in Deutschland und einer hohen Nachfrage im asiatisch-pazifischen Raum profitiert. Dort konnte der Konzern deutlich mehr Bier verkaufen und damit die Schwäche in den USA und Europa ausgleichen. Gestützt von höheren Preisen und positiven Währungseffekten legte der Umsatz konzernweit um 3,7 Prozent zu. Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) stieg um 6,0 Prozent. Experten hatten beim Umsatz und operativen Gewinn mit einem Anstieg in dieser Größenordnung gerechnet. Die Aktien zeigten sich 2,58 Prozent fester bei 36,05 Euro.