Die europäischen Börsen werden am Mittwoch vor der Zinsentscheidung der US-Notenbank (Fed) mit deutlichen Kursverlusten erwartet. Der Future auf den Euro-Stoxx-50 deutet auf einen um 1,38 Prozent schwächeren Start des europäischen Leitindex hin. Der FTSE 100 wurde 0,87 Prozent tiefer taxiert. Der X-Dax als außerbörslicher Indikator für den deutschen Leitindex DAX lag bei 5.620 Punkten und damit um 0,86 Prozent unter dem Xetra-Schluss vom Dienstag.
Händler erklärten die trübe Stimmung an den europäischen Märkten unter anderem mit schwachen Vorgaben der Börse in Japan. Außerdem mussten die New Yorker Aktienmärkte am Vortag ihre Kursgewinne im späten Handel wieder abgeben. Zudem verlor der Future auf den US-Leitindex Dow Jones Industrial Average (DJIA) seit Handelsschluss in Europa am Vortag weitere 0,69 %.
Vor diesem Hintergrund dürften die wichtigen europäischen Börsen nicht an die leichte Erholung vom Vortag anknüpfen können, hieß es. Von der Fed-Zinssitzung am Abend erwarten Experten allerdings nur wenig Neues. Mit einer ersten Zinsanhebung und damit einer Beendigung der Nullzinspolitik wird nicht gerechnet.
Nach der Veröffentlichung von Geschäftszahlen dürften die Aktien des französischen Halbeiterherstellers STMicroelectronics das Interesse der Anleger auf sich ziehen. Das Unternehmen kehrte im 4. Quartal unerwartet deutlich in die Gewinnzone zurück. Beim Umsatz entsprach die Entwicklung in etwa den Markterwartungen.
Geschäftszahlen gab es gut eine Stunde vor dem Handelsauftakt auch von der Banco Bilbao Vizcaya Argentaria (BBVA). Das spanische Geldhaus meldete für das abgelaufene Geschäftsjahr beim Zinsüberschuss einen überraschend starken Anstieg. Der Nettogewinn vor Sondereffekten blieb dagegen ganz leicht hinter den Erwartungen zurück.
Dann dürften die Anleger auch die Aktien des europäischen Rüstungs- und Raumfahrtkonzerns EADS im Blick haben. Wenige Tage vor Ablauf eines Ultimatums bleibt die Zukunft des Militärtransporters A400M der Tochter-Firma Airbus weiter ungewiss. Die seit Monaten laufenden Verhandlungen mit den sieben Käuferländern wurden am Dienstagabend in Berlin erneut unterbrochen. Die Gespräche sollen laut Verteidigungsministerium zeitnah fortgesetzt werden. Weitere Details nannte ein Sprecher nicht.
Europas größter Softwarehersteller SAP will in diesem Jahr die Krise hinter sich lassen und wieder Umsatz und Gewinn steigern. Nach den Umsatzrückgängen im Vorjahr wegen des weltweiten Konjunktureinbruchs soll der Produktumsatz nun währungsbereinigt um vier bis 8 % zulegen. Auch beim Gewinn will sich SAP verbessern und die operative Marge von zuletzt 27,4 % auf 30 bis 31 % heraufschrauben. Ein Händler stufte die Zahlen "etwas besser als erwartet" ein.