Ölaktien unter Druck

Europas Börsen schließen einheitlich tief im Minus

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Nachrichten aus Japan drücken auf die Kurse.

Die europäischen Leitbörsen haben am Dienstag deutlich tiefer geschlossen. Der Euro-Stoxx-50 verschlechterte sich um 1,42 Prozent auf 2.932,33 Zähler. Marktteilnehmer verwiesen auf zwei Belastungsfronten: Zum einen auf den verhaltenen Start in die US-Berichtssaison mit den durchwachsenen Quartalszahlen des Aluminiumriesen Alcoa.

Weiters belastete, dass vier Wochen nach dem Atomunfall in Fukushima, Japan das Unglück auf der internationalen Bewertungsskala für nukleare Ereignisse auf die höchste Stufe 7 nach oben korrigiert. Dort rangierte bisher nur Tschernobyl.

Deutlich nach unten rutschten die Ölpreise und zogen damit die Aktienkurse im Ölsektor mit in die Tiefe. Schwach zeigten sich auch Werte aus dem Rohstoffbereich. Total gaben um 2,48 Prozent auf 41,94 Euro nach. Die spanische Ölaktie Repsol ging um 3,03 Prozent auf 23,835 Euro zurück. Ein Branchenindex für Ölaktien rasselte damit so stark wie seit elf Monaten nicht mehr in den Keller.

Die Titel von Fluggesellschaften und Reisekonzernen wurden von den rückläufigen Ölnotierungen beflügelt. Die Lufthansa-Papiere stiegen um 2,55 Prozent auf 14,88 Euro. Air France-KLM gewannen um 2,03 Prozent auf 11,56 Euro an Höhe.

Den stärksten Kurseinbruch seit dem Börsengang im Jahr 2003 mussten Delta Lloyd (minus 7,6 Prozent auf 17,54 Euro) einstecken. Die Anteilsscheine des niederländischen Versicherungskonzern litten unter der Ankündigung, dass Aviva den 15-prozentigen Anteil an Delta Lloyd zu verkaufen beabsichtigt.

Scheider-Electric verloren um 3,50 Prozent auf 112,90 Euro. Der französische Elektrokonzern Schneider erwägt einem Medienbericht zufolge ein Gebot für den US-Mischkonzern Tyco.

Renault-Anteilsscheine bremsten um 3,17 Prozent auf 37,75 Euro. Dass der Vizechef des französischen Autobauers, Patrick Péleta, wegen einer Affäre um falsche Spionagevorwürfe im Konzern zurückgetreten ist, belastete die Aktien.

Für die Nokia-Aktien ging es um 3,26 Prozent auf 6,085 Euro nach unten. Der angeschlagene, aber immer noch weltgrößte Handyhersteller richtet sich auch nach dem radikalen Strategiewechsel auf eine längere Durststrecke und weitere Einbußen im Mobilfunkmarkt ein.

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