Enttäuschende US-Konjunkturdaten belasten.
Nachdem sich die europäischen Börsen im Frühhandel noch mit Kursgewinnen gezeigt hatten, drehten die Aktienmärkte nach Veröffentlichung der enttäuschend ausgefallenen US-Konjunkturdaten am Nachmittag einheitlich klar ins Minus ab. Der Euro-Stoxx 50 verlor deutlich um 1,97 % auf 2.675,02 Zähler.
Bei den US-Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe teilte das US-Arbeitsministerium einen überraschenden Anstieg um 12.000 auf 500.000 mit. Experten waren im Vorfeld von einem Rückgang auf 476.000 Anträge ausgegangen. Auch der Philadelphia Fed Index fiel mit minus 7,7 Punkten schlechter aus als erwartet.
Besonders schwach zeigte sich im Branchenvergleich der Baustoffsektor, der unter den als enttäuschend aufgenommenen Halbjahreszahlen von Holcim litt. Der Schweizer Zementkonzern hatte mitgeteilt, im ersten Halbjahr einen Reingewinn von 331 Mio. Franken (247 Mio. Euro) erzielt zu haben, was einem Rückgang von 37,2 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum entspricht. Damit verfehlte der Konzern die Analystenerwartungen. Die Titel rutschten 6,28 % auf 63,45 Schweizer Franken ab. Auch HeidelbergCement verloren 3,41 % auf 34,43 Euro.
Zu den größeren Verlierern zählte auch der Banksektor. Societe Generale-Titel verloren 3,45 % auf 41,69 Euro. Die Aktien der Credit Agricole und der Intesa Sanpaolo gaben um 3,17 % auf 10,22 Euro bzw. 2,97 % auf 2,29 Euro nach.
Vergleichsweise stark erwies sich dagegen die Technologiebranche, nachdem der US-Chipausrüster Applied Materials mit den am Vorabend mitgeteilten Quartalsergebnissen die Analystenerwartungen übertroffen hatte. Die ASML Holding legten um 1,21 % auf 22,56 Euro zu.
Nokia gewannen ebenfalls dazu. Eine finnische Zeitung hatte berichtet, der Handyhersteller könnte wegen seines derzeit tiefen Aktienkurses als Übernahmekandidat ins Visier mehrerer US-Konzerne geraten. Nokia gewannen 1,51 % auf 7,05 Euro.