Europas Börsen schließen weitgehend fest

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Eine leichte Erholung beim Euro hat den europäischen Börsen am Mittwoch den sechsten Gewinntag in Folge beschert. Auch weitere Kursaufschläge bei den US-Technologiewerten sowie bei vielen Öltiteln stützen die Kurse diesseits des Atlantiks.

Negative Konjunkturdaten aus den USA aber dämpften das Plus. In den Vereinigten Staaten war die Zahl der Baugenehmigungen und -beginne im Mai deutlich niedriger als gedacht ausgefallen.

Zudem verschärfte sich die Lage am spanischen Rentenmarkt, was sich in steigenden Risikoaufschlägen für Staatsanleihen dieses Landes niederschlug. Zuvor hatte die Europäische Kommission einen Pressebericht über einen Rettungsplan für Spanien in Höhe von bis zu 250 Milliarden Euro zurückgewiesen. Auch Spanien selbst dementierte erneut, dass der Internationale Währungsfonds oder die Europäische Union einen Rettungsplan für das Land vorbereiten.

Zum Handelsschluss stieg der Euro-Stoxx 50 um 0,09 % auf 2.718,73 Punkte. Der Pariser CAC-40 rückte um 0,39 % vor auf 3.675,93 Punkte und der Londoner FT-SE 100 legte ebenfalls um 0,39 % zu auf 5.237,92 Punkte.

Wegen pessimistischeren Erwartungen für das Handygeschäft brachen die Aktien von Nokia um 9,91 % auf 7,14 Euro ein. Der finnische Mobiltelefonhersteller revidierte seine Umsatzerwartungen für die Sparte Devices & Services nach unten. Nokia macht der harte Wettbewerb insbesondere bei den Smartphones zu schaffen. Ein Analyst sah in den Aussagen "eine weitere Bestätigung, dass Nokia den Kampf um das hochwertige Smartphone-Segment verliert".

BP stand weiter im Fokus. Beim Treffen der Führung mit US-Präsident Barack Obama an diesem Mittwoch dürfte er fordern, dass der britische Ölkonzern Milliarden Dollar zur Beseitigung der Schäden durch das Ölunglück im Golf von Mexiko bereitstellt. Die Titel sanken um 1,46 % auf 337,00 Pence. Anderer Ölwerte aber profitierten von dem wieder gestiegenen Preis für das "schwarze Gold". So verteuerten sich die Titel von Total und BG Group um 1,2 und 2,1 %.

Viele Finanzwerte aber, die im frühen Handel noch auf reges Kaufinteresse gestoßen waren, konnten ihre Spitzenplätze nicht behaupten. So ging es für Intesa SanPaolo um 0,11 % auf 2,30 Euro bergab und Unicredit verloren 1,83 % auf 1,88 Euro.

Beim britischen Vermögensverwalter Schroders drückte zudem eine Abstufung durch die Citigroup auf die Stimmung, so dass die Titel 2,29 % auf 1.068 Pence einbüßten. Der Blick des Marktes auf konjunkturelle Risiken und Sorgen vor dem Rückfall in eine erneute Rezession hätten zuletzt die Aktien von Vermögensverwaltern stark schwanken lassen, schrieb Analyst Haley Tam in einer Branchenstudie. Eine höhere Volatilität bedeute niedrigere Fonds-Zuflüsse von Privatkunden, von denen gerade Schroders sehr abhängig sei. Zudem werde die Schroders-Aktie mit einem Aufschlag zur Branche gehandelt. Langfristig ist die Man Group Haleys Favorit im Sektor. Dessen Papiere sanken um 2,56 % auf 239,20 Pence.

Aktien von Versicherern hingegen waren gefragt. So stiegen Aegon an der Spitze des europäischen Leitindex Euro-Stoxx 50 um 2,64 % auf 5,02 Euro. Dahinter legten die Titel von Axa um 1,94 % zu auf 13,96 Euro.

Sainsbury-Titel gewannen 0,86 % auf 327,20 Pence, nachdem die britische Supermarktkette in einem Zwischenbericht für das erste Geschäftsquartal einen Umsatzanstieg sowie Marktanteilsgewinne bekannt gegeben hatte. Für die kommenden zwei Quartale ist das Unternehmen indes skeptisch und hält deutliche Verbesserungen für unwahrscheinlich.

ATX -0,70 % I DAX +0,26 % I FT-SE-100 +0,39 % I CAC-40 +0,39 % I SPI +0,15 %
FTSE MIB -0,10 % I IBEX-35 -0,55 % I AEX +0,28 % I BEL-20 +0,18 % I SX Gesamt -0,10 %

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