Starke Bankenwerte

Europas Börsen zu Mittag wenig verändert

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Euro-Stoxx-50 legte um 1,60 Einheiten oder 0,05% auf 2.973,08 Punkte zu

Die europäischen Aktienmärkte haben am Donnerstag zu Mittag großteils mit etwas tieferen Notierungen tendiert. Der DAX in Frankfurt notierte um 12.35 Uhr mit 7.196,77 Punkten und einem Minus von 18,34 Einheiten oder 0,25 Prozent. Der FT-SE-100 der Börse London reduzierte sich um 12,7 Zähler oder 0,21 Prozent auf 6.028,45 Stellen. Der Euro-Stoxx-50 legte indessen um 1,60 Einheiten oder 0,05 Prozent auf 2.973,08 Punkte zu.

Die Entscheidung der portugiesischen Regierung, nach langem Zögern doch unter den Euro-Rettungsschirm zu schlüpfen, hat bei den Anlegern europäischer Bankenwerte für ein spürbares Aufatmen gesorgt. Allerdings warnen Analysten schon jetzt von zu großer Euphorie, denn die europäische Schuldenkrise sei durch diese Entscheidung noch nicht überstanden.

Der Branchenindex für Bankenpapiere im Stoxx-Europe-600 verbuchte die größten Gewinne unter den Einzelindizes. Begehrt waren vor allem Anteilsscheine der portugiesischen Banken. Banco Espirito Santo kletterten um 4,81 Prozent auf 3,01 Euro und Banco Comercial Portugues stiegen um 4,07 Prozent auf 0,61 Euro. An der Spitze des Euro-Stoxx-50 legten BNP Paribas um 2,40 Prozent auf 54,67 Euro zu.

Zum europäischen Telekommunikationssektor gab es einige Analystenstimmen. Die Experten von Moody's haben die Portugal Telecom auf ihre Beobachtungsliste für eine mögliche Abstufung gesetzt. Die Aktien stiegen dennoch um 0,18 Prozent auf 8,27 Euro. Für Morgan Stanley ist die spanische Telefonica indessen keine Kaufempfehlung "overweight" mehr wert. Die Titel wurden auf "equalweight" abgestuft und verloren im Anschluss um 0,44 Prozent auf 18,01 Euro. Morgan Stanley bevorzugt demnach die britische BT Group (minus 0,21 Prozent auf 189,9 Pence) und Vodafone (plus 0,70 Prozent auf 179 Pence).

In Frankfurt mussten Commerzbank klare Verluste von 3,72 Prozent auf 5,494 Euro hinnehmen und rutschten ans Ende des Leitindex DAX. Hier belasteten Analystenkommentare zur geplanten Kapitalerhöhung, hieß es aus dem Handel. Am Mittwoch hatten die Commerzbank-Titel noch mit einem Plus von 1,86 Prozent von den Plänen und der vorgesehenen Rückzahlung staatlicher Hilfen profitiert.

Am Schweizer Aktienmarkt stießen Aktien des Industriekonzerns Sulzer auf rege Nachfrage. Sie gewannen um 4,33 Prozent auf 149,3 Franken und notierten damit auf dem höchsten Stand seit mehr als drei Jahren. Das Unternehmen gab die Übernahme des Wasserpumpengeschäfts Cardo in Schweden bekannt. Der Kaufpreis liegt bei 858 Mio. Franken in bar. Cardo lukrierte im vergangenen Jahr einen Umsatz von 463 Mio. Franken und ein Betriebsergebnis (Ebitda) von 67 Mio. Franken.

Im weiteren Verlauf dürfte noch die Zinssitzung und die anschließende Pressekonferenz der Europäischen Zentralbank (EZB) Aufmerksamkeit erregen. Eine Leitzinsanhebung von 25 Basispunkten auf 1,25 Prozent gilt am Markt bereits als beschlossene Sache. Die anschließenden Worte von EZB-Präsident Jean-Claude Trichet dürften aber dennoch mit Spannung erwartet werden, berichten Marktteilnehmer.

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