Zum Schluss

Europas Leitbörsen deutlich im Minus

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Der Euro-Stoxx-50 verlor 44,19 Einheiten oder 1,41 Prozent.

Die europäischen Leitbörsen sind am Mittwoch nach mehrmaligen Erholungsversuchen letztendlich mit einem klaren Minus aus dem Handel gegangen. Der Euro-Stoxx-50 verbilligte sich um 44,19 Einheiten oder 1,41 Prozent auf 3.089,67 Zähler.

Für Aufsehen sorgte am heutigen Handelstag insbesondere das Gutachten des Europäischen Gerichtshofs, wonach die Europäische Zentralbank (EZB) unter gewissen Voraussetzungen zum breit angelegten Ankauf von Staatsanleihen berechtigt ist. Das Gutachten des EuGH gilt meist als Vorentscheidung, ein Urteil wird erst im Herbst erwartet. Dem Generalanwalt des EuGH zufolge sei das OMT-Programm ("Outright Monetary Transactions") rechtmäßig, wenn sich die EZB an gewisse Voraussetzungen halte.

Solche Bedingungen könnten beispielsweise sein, dass die EZB nur am Sekundär- und nicht am Primärmarkt kaufen darf. Zudem müsse der Grundsatz der Verhältnismäßigkeit beachtet werden. Jedes Handeln müsse genau begründet sein, erklärte der Generalanwalt.

Für weitere Bewegung sorgten im Verlauf die US-Konjunkturdaten, welche die Kurse auch in Europa deutlich purzeln ließen. Demnach fielen die Einzelhandelsumsätze im Dezember zum Vormonat um 0,9 Prozent, was dem stärksten Rückgang seit Jänner entspricht. Damals waren die Umsätze wegen der Kältewelle besonders stark gefallen. Auch Ökonomen hatten mit einem leichten Rückgang von 0,1 Prozent klar daneben gelegen.

Die Preise importierter Güter in den USA sind im Dezember unterdessen weiter gesunken. Im Monatsvergleich stand ein Minus von 2,5 Prozent zu Buche. Es war damit der sechste Rückgang in Folge und der größte Preisfall in den letzten sechs Jahren.

Abseits der Konjunkturdaten gab es auch eine ganze Reihe an Unternehmensmeldungen. Laut einem Bericht des "Handelsblatt" könnte die Volkswagen-Tochter Porsche mit den eigenen Händlern in China über Verkaufsziele in einen Konflikt geraten. Wegen einem ähnlichen Streit erklärte sich zuletzt BMW zu einer Zahlung von 700 Mio. Euro bereit. Gleichzeitig äußerten sich jedoch auch die Analysten von Exane BNP und Bernstein mit einer Kaufempfehlung zu den Titeln. BNP hob zudem das Kursziel für die VW-Vorzüge auf 220 Euro an. Die VW-Vorzugstitel schlossen mit einem Minus von 1,21 Prozent auf 183,55 Euro.

Wie geschmiert dürften hingegen die Geschäfte für Peugeot in China laufen. Der angeschlagene Autobauer hat im vergangenen Jahr dank der hohen chinesischen Nachfrage und der Erholung im europäischen Automarkt ein Absatzplus von insgesamt 4,3 Prozent auf 2,9 Mio. Fahrzeuge erzielt. Allein der chinesische Markt hatte ein Plus von 30 Prozent verbucht. Die Peugeot-Titel beendeten den Handel nach langer Zeit im Plus mit Minus 1,01 Prozent.

Ebenfalls an der Pariser Börse verloren die Titel von Air France-KLM 4,35 Prozent an Höhe. Einem Zeitungsbericht zufolge will der Konzern in diesem Jahr etwa 5.000 weitere Stellen abbauen. Ein entsprechender Plan solle in den kommenden Wochen vorgelegt werden, hieß es. Ein Konzernsprecher dementierte den Bericht.

 

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