Zum Schluss

Europas Leitbörsen deutlich in der Verlustzone

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Der Euro-Stoxx-50 verlor um 108,67 Zähler oder 3,41 Prozent.

Europas Leitbörsen sind am Dienstag einheitlich mit deutlichen Verlusten aus dem Handel gegangen. Der Euro-Stoxx-50 hielt bei 3.076,05 Punkten und damit um 108,67 Zähler oder 3,41 Prozent schwächer.

Nach wie vor herrschte an den Börsen Unsicherheit bezüglich der US-Notenbank Fed und dem tatsächlichen Zeitpunkt der Zinswende. Nachdem die Fed erst in der vergangenen Woche die Zinswende erneut verschoben hatte, hatten sich in den vergangenen Tagen wieder einige US-Währungshüter geäußert und teils eine Zinswende noch in diesem Jahr nicht ausgeschlossen. Auch die Entwicklung in China und Sorgen bezüglich des globalen Wirtschaftswachstums beschäftigten die Anleger.

Für zusätzliche Belastung sorgten Konsumdaten. Die Kauflaune der Verbraucher hat sich im Euroraum im September eingetrübt. Das Barometer für die Stimmung der Konsumenten fiel auf minus 7,1 Zähler von revidiert minus 6,9 Punkten, wie die EU-Kommission mitteilte.

Der Kursverfall bei Volkswagen zog unterdessen den gesamten Autosektor nach unten. Während die VW-Aktie mit einem satten Minus von rund 20 Prozent am Ende des Euro-Stoxx-50 schloss, befanden sich Daimler mit minus 7,02 Prozent und BMW mit minus 6,02 Prozent ebenfalls klar in der Verlustzone. Volkswagen kappt wegen der Affäre um manipulierte Abgaswerte in den USA nun seine Gewinnziele. Für Service-Maßnahmen und weitere Schritte, um verlorenes Vertrauen in die VW-Technik zurückzugewinnen, legt der Konzern im dritten Quartal rund 6,5 Mrd. zur Seite. Vorstandschef Martin Winterkorn hat unterdessen in einem Video öffentlich um Entschuldigung gebeten.

An der Börse in Paris schlossen infolge Renault mit minus 7,12 Prozent und Peugeot verloren 8,76 Prozent. Frankreich fordert aufgrund der VW-Affäre eine Untersuchung auf europäischer Ebene. "Wir sind ein europäischer Markt mit europäischen Regeln. Und die müssen eingehalten werden", sagte Finanzminister Michel Sapin dem Radiosender "Europe 1". Die Untersuchung solle aber nicht nur Volkswagen betreffen. "Ich denke, um die Menschen zu beruhigen, sollten wir sie auch auf die französischen Hersteller ausdehnen." Er habe aber keinen Anlass zu glauben, dass sich diese so wie Volkswagen verhalten hätten.

Unterdessen zeigte sich auch der Pharmasektor belastet. Roche und Novartis etwa schlossen in Zürich mit 1,85 bzw. 4,56 Prozent im Minus. Pläne der US-Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton hätten belastet, hieß es aus dem Handel. Clinton hatte sich am Montag per Twitter über starke Preiserhöhungen von Medikamenten empört und angekündigt, dagegen vorzugehen.
 

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