EZB-Zinserhöhung erwartet

Europas Leitbörsen eröffnen im Plus

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An den europäischen Börsen zeichnet sich eine festere Eröffnung ab.

Die Leitbörsen in Europa haben am Donnerstag im frühen Handel mehrheitlich mit Gewinnen tendiert. Um 10.05 Uhr notierte der DAX in Frankfurt mit 7.455,83 Punkten, das entspricht einem Plus von 24,64 Einheiten oder 0,33 %. In London stieg der FT-SE-100 18,6 Einheiten oder 0,31 % auf 6.021,52 Zähler. Der die 50 führenden Unternehmen in der Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion umfassende Euro-Stoxx-50 stieg 5,89 Einheiten oder 0,21 % auf 2.838,52 Punkte.

Positive Übersee-Vorgaben hätten den europäischen Aktienmärkten zu einem guten Start verholfen, so Marktteilnehmer. Weder die Zinserhöhung in China vom Vortag noch die anhaltenden Sorgen um die Schuldenkrise im Euroraum konnten die Märkte derzeit von ihrem Kurs abbringen, so diese weiter. Dominierendes Thema zum Wochenausklang seien die EZB-Zinsentscheidung an diesen Nachmittag. Im Kampf gegen die Inflation wird die EZB aller Voraussicht nach den Leitzins erneut anheben. Mit dem zweiten kleinen Zinsschritt binnen drei Monaten setzten die Währungshüter ihren allmählichen Ausstieg aus der Krisenpolitik des extrem billigen Geldes fort. Experten erwarten ungeachtet der lodernden Griechenland-Krise eine leichte Erhöhung des Leitzins um 0,25 Punkte auf 1,5 %. Zudem liege der Fokus ebenfalls auf den jüngsten Daten zum US-Arbeitsmarkt, die am Freitag veröffentlicht werden. Erste Signale zum US-Arbeitsmarkt liefern bereits am heutigen Tag die ADP-Daten aus dem Privatsektor.

Unter den Einzelwerten notierten Anteilsscheine von BNP Paribas mit einem Minus von 0,65 % bei 52,16 Euro. Der Financial Times Deutschland zufolge führt der Finanzinvestor Lone Star exklusive Gespräche mit der französischen Großbank über den Verkauf der deutschen Mittelstandsbank IKB. Die Gespräche seien schon sehr weit fortgeschritten und BNP Paribas hätte das Prüfverfahren für den Kauf bereits vor Wochen abgeschlossen. Offen sei jedoch, ob die Franzosen die gesamte Bank oder nur Teile übernehmen.

Mit einem Plus von 0,64 % bei 53,57 Euro zeigten sich Aktien der Deutschen Börse. Am Nachmittag entscheiden bei einer außerordentlichen Hauptversammlung die Aktionäre der NYSE Euronext über den Zusammenschluss mit dem deutschen Branchenkollegen. Dabei reicht die einfache Mehrheit.

Stark abgeschwächt präsentierten sich hingegen Titel von ThyssenKrupp. Der Industriekonzern will seinen Schuldenberg weiter abtragen und daher seinen knapp zehnprozentigen Anteil an eigenen Aktien verkaufen. Insgesamt sollen 49,5 Mio. Aktien und damit 9,6 % des Grundkapitals über ein beschleunigtes Bookbuilding-Verfahren bei institutionellen Investoren platziert werden. ThyssenKrupp notierten mit einem starken Minus von 5,29 % bei 32,91 Euro.

Mit leichten Abschlägen von 0,07 % bei 4,12 Euro wurden auch Papiere von Alcatel-Lucent gehandelt. Laut dem Informationsdienstleister Reuters soll die Private-Equity-Firma Permira 1,3 Mrd. Dollar für die Telekommunikations-Einheit des Unternehmens bieten. Alcatel stehe jedoch weiterhin in Kontakt mit anderen potenziellen Käufern wie Siemens Enterprise Networks.
 

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