Euro Stoxx 50

Europas Leitbörsen freundlich erwartet

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Eine Fortsetzung der Erholung wird erwartet.

Europas Leitbörsen dürften am Montag ihre Erholungsfahrt weiter fortsetzen. Für den Eurozonen-Leitindex Euro-Stoxx-50 wird ein Plus von 0,73 Prozent erwartet. Der X-Dax als Indikator für den deutschen Leitindex signalisierte eine Dreiviertelstunde vor Handelsstart ein Plus von 0,66 Prozent auf 9.829 Punkte. In London deutet der Future für den FTSE-100 eine 0,68 Prozent höhere Eröffnung auf 5.940 Punkten an.

In den beiden Handelstagen vor dem Wochenende hatte der Dax um fast 4 Prozent wieder zugelegt, allerdings im Zuge eines verpatzten Jahresstarts zuvor auch mehr als 12 Prozent verloren.

Die Hoffnung auf weiteres billiges Geld von der Europäischen Zentralbank habe den Aktienmärkten wieder auf die Beine geholfen, sagte Stratege Angus Nicholson vom Broker IG Markets. Auch die kräftige Erholung bei den Rohölpreisen untermauere die Gegenbewegung. Nicholson fürchtet aber nach der laufenden Rally einen neuerlichen Rückschlag wegen der fundamental unverändert negativen Lage.

Am deutschen Markt dürfte am Vormittag das Ifo-Geschäftsklima für Jänner weitere Impulse liefern. Experten rechnen damit, dass die heimische Konjunktur trotz der etwas gedämpften Wirtschaftsentwicklung in China zu Beginn des Jahres insgesamt solide gelaufen ist. Dennoch dürfte sich die Stimmung in den deutschen Unternehmen etwas eingetrübt haben.

Unter den Einzelwerten dürften wohl vor allem Autowerte in den Fokus rücken. So bahnt sich beim Wolfsburger Autobauer Volkswagen (VW) ein neuer Streit zwischen Management und Betriebsrat über den Sparkurs an. Darüber hinaus muss VW nun die Mammutaufgabe bewältigen, Ende Jänner den ersten Dieselwagen mit manipulierter Software ein Programm-Update zu verpassen.

Zudem gibt es weitere Rückrufaktionen in den USA für Fahrzeuge mit Airbags des japanischen Herstellers Takata. Die US-Verkehrssicherheitsbehörde NHTSA schickt nach US-Medienberichten 5 Millionen weitere Autos in die Werkstätten, darunter auch Modelle von Mercedes-Benz und der VW-Tochter Audi. Aufatmen können die Aktionäre von Daimler indes, was die Frage nach möglichen Abgas-Manipulationen bei den Stuttgartern betrifft. Prüfungen des Kraftfahrt-Bundesamtes als Folge des VW-Abgasskandals ergaben keine auffälligen Werte, wie Daimler-Chef Dieter Zetsche der "Welt am Sonntag" sagte.

Im MDAX steht Wincor Nixdorf im Mittelpunkt. Nachdem der Geldautomaten- und Kassensystemhersteller sein Auftaktquartal 2015/16 (bis Ende Dezember) hinter sich gebracht hat, hob er nun die Jahresprognose für das operative Ergebnis an. Vorbörslich brachte dies der Aktie beim Wertpapierhandelshaus Lang & Schwarz ein Plus von etwas mehr als 3 Prozent ein.

Vor den am Dienstag erwarteten Zahlen zum ersten Geschäftsquartal 2015/16 von Siemens legten die Papiere des Elektrokonzerns vorbörslich um knapp 2 Prozent zu. Die Société Générale etwa geht davon aus, dass Siemens trotz des schwierigen Umfeldes samt dem Ölpreisverfall gut vorangekommen sein dürfte. Aufmerksamkeit dürfte aber auch ein Medienbericht auf sich ziehen. Laut dem "Manager Magazin", das sich auf Insider beruft, kauft Siemens für knapp eine Milliarde Dollar in bar die US-Softwarefirma CD-Adapco. Das Geschäft werde möglicherweise bereits am Montag bekanntgegeben, habe eine mit der Angelegenheit vertraute Person gesagt.

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