"Man ändert das Ziel nicht, wenn man auf Schwierigkeiten stößt, es zu erfüllen"
EZB-Präsident Mario Draghi (Bild) hat sich gegen eine Änderung des Inflationsziels ausgesprochen. "Wir akzeptieren keine Niederlage", sagte er am Mittwoch in Frankfurt bei einer Frage- und Antwortrunde mit Schülern.
Genau deshalb komme es für die Notenbank nicht Betracht, ihr Inflationsziel beispielsweise zu senken. "Mehr allgemein gesprochen, man ändert das Ziel nicht, wenn man auf Schwierigkeiten stößt, es zu erfüllen." Solch ein Vorgehen wäre nicht glaubwürdig.
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Unter zwei Prozent
Die Europäische Zentralbank (EZB) strebt knapp unter zwei Prozent Inflation als Optimalwert für die Wirtschaft im Euroraum an, verfehlt diese Marke aber bereits seit längerem. Im April legte die Teuerungsrate auf 1,7 Prozent zu von 1,4 Prozent im März.
Zwar seien nach den Jahren der Krise die Löhne inzwischen wieder gestiegen, sagte Draghi. Allerdings habe das stärkere Lohnwachstum noch nicht zu einer stärkeren Inflation geführt. "Das braucht länger." Es werde aber geschehen. Es komme darauf an, geduldig und beständig zu sein mit der konjunkturstützenden Geldpolitik.
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