Im Frühhandel

Europas Leitbörsen mehrheitlich mit Gewinnen

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Der Bankensektor profitiert von Hoffnungen auf Rekapitalisierung.

Nach einem schwachen Start haben die europäischen Leitbörsen am Montag im Frühhandel mehrheitlich höher tendiert. Der Euro-Stoxx-50 gewann bis 10.10 um 23,89 Einheiten oder 1,18 Prozent auf 2.049,92 Punkte. Der DAX in Frankfurt notierte bei 5.259,20 Zählern, das entspricht einem Plus von 62,64 Einheiten oder 1,21 Prozent. Der FT-SE-100 in London verringerte sich indes um 40,8 Einheiten oder 0,81 Prozent auf 5.025,99 Zähler.

Waren die Aktienmärkte belastet von den Sorgen um die europäische Schuldenkrise noch in der Verlustzone gestartet, drehten sie kurz nach der Eröffnung mehrheitlich ins Plus. Für Auftrieb sorgten die europaweiten Zugewinne im Bankensektor, der Händlern zufolge von der Hoffnung auf Rekapitalisierung gestützt wurde. Am Markt verwies man unter anderem auf einen Bericht der britischen Zeitung "The Telegraph", wonach führende EU-Funktionäre an einem Plan arbeiten, mit dem das Vertrauen in die Gemeinschaftswährung wiederhergestellt werden soll. Teil dieses Plans ist es demnach, die europäischen Banken mit Milliarden Euro zu rekapitalisieren.

Mit Intesa Sanpaolo (plus 6,33 Prozent auf 1,07 Euro) und BNP Paribas (plus 7,25 Prozent auf 27,14 Euro) fanden sich gleich zwei Bankenwerte an der Spitze des Euro-Stoxx-50. Größere Aufschläge gab es auch bei Deutsche Bank (plus 5,21 Prozent auf 24,44 Euro) und UniCredit (plus 4,57 Prozent auf 0,71 Euro) sowie den Versicherungspapieren Allianz (plus 3,98 Prozent auf 61,36 Euro) und Generali (plus 4,42 Prozent auf 11,33 Euro) zu beobachten.

Unterdessen verloren BMW am unteren Ende des Euro-Stoxx-50 um 2,18 Prozent auf 51,07 Euro, Daimler ermäßigten sich um 0,86 Prozent auf 32,13 Euro. Auch die Vorzüge von Volkswagen (VW) büßten Terrain ein, und zwar um 1,73 Prozent auf 102,00 Euro. Am heutigen Montag läuft die Frist der EU-Kommission zur Prüfung der angestrebten Mehrheitsübernahme des LKW-Bauers MAN durch VW aus. Entsprechend wird sich im Laufe des Tages weisen, ob die Transaktion durch die Wettbewerbshüter genehmigt oder vertieft geprüft wird. MAN notierten ihrerseits um 0,68 Prozent leichter bei 58,37 Euro.

Schwach präsentierten sich auch die konjunktursensiblen Rohstoffwerte - der entsprechende Branchenindex musste europaweit die größten Abschläge hinnehmen. So belasteten BHP Billiton und Rio Tinto in London mit einem Minus von 2,19 Prozent auf 1.723 Pence bzw. 1,91 Prozent auf 2.928 Pence den Londoner Leitindex, Fresnillo gaben gar kräftige 6,17 Prozent auf 1.535 Pence nach.

Nachgefragt waren wiederum Bayer-Werte (plus 3,87 Prozent auf 41,02 Euro), die von positiven Studiendaten zum Prostata-Krebsmittel Alpharadin profitierten. Wie der Pharma- und Chemiekonzern mitgeteilt hatte, zeige das Mittel eine signifikante Verlängerung der Gesamtüberlebenszeit. Experten trauen dem Medikament jährliche Spitzenumsätze von mehr als einer Milliarde Euro zu.

Auch UBS (plus 1,38 Prozent auf 10,26 Schweizer Franken) in Zürich konnten stärker als der Gesamtmarkt zulegen. Konzernchef Oswald Grübel hat die Konsequenzen aus dem Milliardenschaden infolge illegaler Geschäfte eines Londoner Händlers gezogen und seinen Rücktritt eingereicht. Zum neuen Interimschef wurde Sergio P. Ermotti, seit April Europa- und Nahost-Chef, ernannt.

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