Hexensabbat und Fed im Fokus.Rohstoffwerte und Versorger mit Abschlägen.
Die europäischen Leitbörsen haben sich am Freitag nach verhaltenem Verlauf ohne klare Richtung ins Wochenende verabschiedet. Der Euro-Stoxx-50 gab leicht um 9,01 Einheiten oder 0,31 Prozent auf 2.927,19 Zähler nach.
An den wichtigsten europäischen Börsen ist nach dem Feuerwerk vom Donnerstag zum Wochenschluss Ruhe eingekehrt. Der Hexensabbat an diesem Freitag sowie die am Wochenende anstehende Bundestagswahl in Deutschland sorgten für Zurückhaltung unter den Investoren, hieß es aus dem Handel.
Von konjunktureller Seite kamen keine allzu starken Signale. Die Stimmung der Verbraucher im Euroraum hat sich im September den zehnten Monat in Folge aufgehellt. Der entsprechende Indikator stieg von minus 15,6 Punkten im Vormonat auf minus 14,9 Zähler. Der Zuwachs blieb jedoch hinter den Erwartungen zurück.
Nach dem überraschenden "Ja" der US-Notenbank zur Politik des billigen Geldes vom Mittwoch rückten nun weitere Äußerungen von Fed-Offiziellen zu diesem Thema in den Blickpunkt. Die US-Notenbank könnte laut Fed-Mitglied James Bullard bereits auf ihrer nächsten Sitzung im Oktober mit dem Ausstieg aus dem milliardenschweren Anleihekaufprogramm beginnen.
Ein Branchenvergleich zeigte den Rohstoff-Sektor als größten Verlierer. Auch Automobilwerte und Versorger fanden sich auf den Verkaufslisten der Investoren.
Kursrelevante Unternehmensnachrichten blieben zum Wochenschluss Mangelware. Unter den Einzelwerten im Euro-Stoxx-50 zählten ArcelorMittal mit einem Abschlag von 4,24 Prozent zu den größten Verlierern. Bei den Autowerten mussten VW Vorzüge ein Minus von 2,23 Prozent verdauen und BMW bremsten um 1,19 Prozent.
Im DAX zählten die Versorger zu den größeren Verlierern. RWE-Aktien haben deutlich auf den am Vorabend angekündigten Einschnitt bei der Dividende reagiert: Die Titel des zweitgrößten deutschen Strom- und Gaskonzerns büßten 3,91 Prozent an Wert ein. Die Aktien des Mitbewerbers E.ON verloren vergleichsweise gering um 0,26 Prozent.
In Paris konnten GDF Suez nach einer positiven Analystenstimme um 0,27 Prozent zulegen. Das Analysehaus Kepler Cheuvreux hat die Titel mit der Kaufempfehlung "Buy" und einem Kursziel von 21 Euro in die Bewertung aufgenommen.
Die EU-Kommission hat grünes Licht für die Übernahme von Kabel Deutschland durch den Mobilfunkriesen Vodafone gegeben. Das Vorhaben werfe keine wettbewerbsrechtlichen Bedenken auf, entschied die Kommission als oberste Kartellbehörde der EU nach eigenen Angaben. Damit steht der Übernahme des größten deutschen Kabelnetzbetreibers durch den britischen Konzern nichts mehr im Wege. Vodafone-Titel tendierten um 0,60 Prozent schwächer und Kabel Deutschland gewannen um 0,22 Prozent.