Zum Schluss

Europas Leitbörsen ohne klare Richtung

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Der Euro-Stoxx verlor 1,52 Zähler oder 0,04 Prozent.

Die europäischen Aktienmärkte konnten sich am Donnerstag nicht so recht für eine Richtung entscheiden und pendelten tagsüber zwischen Gewinnen und Verlusten hin und her. Am Ende schlossen sie kaum verändert.

Der Euro-Stoxx schloss mit 3.615,59 Punkten um 1,52 Zähler oder 0,04 Prozent schwächer. Der breiter gefasste Euro-Stoxx Index erhöhte sich hingegen um 0,19 Zähler oder 0,05 Prozent auf 371,62 Einheiten.

Die Nachwirkungen der enttäuschenden Daten zum US-Wirtschaftswachstum vom Vortag waren auch am Donnerstag weiter spürbar. Die Sorgen um die weltweite Konjunkturentwicklung wirkten sich auf das Anlegerverhalten aus und belasteten die Kurse, hieß es aus dem Handel. Auch die US-Notenbank Fed konnte am gestrigen Mittwoch die Unklarheiten bezüglich des Zeitpunkts einer bevorstehenden Zinswende nicht beseitigen.

Die Einflüsse der US-Börsen im Verlauf waren negativ und das obwohl dort eine Reihe positiver Konjunkturdaten veröffentlicht wurden. Der Chicago-Einkaufsmanagerindex stieg im April überraschend stark an und am Arbeitsmarkt fiel die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in der vergangenen Woche stärker als erwartet.

Unterdessen zeigte eine Schnellschätzung für die Inflation in der Eurozone im April eine Stagnation. Im zu Ende gehenden Monat gab es keinerlei Veränderung gegenüber März, doch gingen damit vier Monate mit Deflation zu Ende. Im Dezember 2014 hatte diese sogenannte "negative Inflation" mit minus 0,2 Prozent gegenüber dem Vormonat begonnen.

Unternehmensergebnisse rückten stark in den Mittelpunkt des Geschehens. Ein besonders deutliches Minus verbuchen Nokia-Titel mit minus 10,71 Prozent. Anleger zeigten sich enttäuscht von den Zahlen zum ersten Quartal. Zwar konnte der Netzwerkausrüster seinen Umsatz steigern, allerdings ließ sich das Unternehmen den Wachstumsdrang einiges kosten. Die operative Gewinnmarge geriet deutlich unter Druck, weil Nokia weniger seiner gewinnträchtigen Software verkaufte und für Großaufträge Preisnachlässe in Kauf nahm.

Die Anteilsscheine der BNP Paribas verloren 1,59 Prozent und das obwohl der Nettogewinn der französischen Großbank im ersten Quartal um 17,5 Prozent auf 1,64 Mrd. Euro geklettert war. Hauptverantwortlich für den Zuwachs war das Investmentbanking des Konzerns.

Airbus-Aktien konnten 2,34 Prozent gewinnen. Der europäische Luftfahrt- und Rüstungskonzern hat im ersten Quartal nur dank lukrativer Aktienverkäufe einen dicken Gewinnsprung erzielt. Unter dem Strich stand ein Überschuss von 792 Mio. Euro und damit 80 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.

Lafarge stiegen 3,80 Prozent. Das Unternehmen hat im ersten Quartal von Währungsgewinnen profitiert und dämmte den Verlust ein. Der Umsatz kletterte um 6 Prozent auf 2,779 Mrd. Euro. Der Betriebsgewinn vor Abschreibungen und Amortisationen (EBITDA) kletterte gar um 17 Prozent auf 403 Mio. Euro.

KPN erhöhten sich um 1,38 Prozent. Das niederländische Telekommunikationsunternehmen hat im ersten Quartal 622 Millionen Euro verdient, ein minimales Plus von 0,2 Prozent binnen Jahresfrist. Analysten hatten mit 607 Millionen Euro gerechnet.

Air France-KLM verbuchten einen Abschlag von 5,40 Prozent. Die Fluggesellschaft ist dank höherer Einnahmen und billigeren Kerosins mit weniger Verlust ins Jahr gestartet. Im typischerweise schwachen ersten Quartal fiel der Nettoverlust mit 559 Mio. Euro um rund 8 Prozent geringer aus als ein Jahr zuvor. Der Umsatz stieg um knapp 2 Prozent auf 5,66 Mrd. Euro.

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