Am Dienstag

Europas Leitbörsen schließen höher

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Konjunkturdaten hauptsächlich im Blick - Autowerte blieben schwach.

Die europäischen Leitbörsen sind am Dienstag mehrheitlich mit Gewinnen aus dem Handel gegangen. Der Euro-Stoxx-50 erhöhte sich um 10,59 Einheiten oder 0,41 Prozent auf 2.568,48 Zähler. Der Handelstag stand ganz im Zeichen neuer Konjunkturdaten, hieß es von Marktbeobachtern. Die Bekanntgabe des GfK-Konsumklimas in Deutschland in der Früh wurde vom Markt neutral aufgenommen, hieß es weiter.

Im Vorfeld der US-Daten-Veröffentlichung hatte unter den Anlegern Zurückhaltung geherrscht. Die Stimmung der US-Konsumenten ist im September überraschend auf den höchsten Stand seit sieben Monaten gestiegen. Das Barometer für das Verbrauchervertrauen kletterte auf 70,3 von revidiert 61,3 Zählern im August, wie das Forschungsinstitut Conference Board mitteilte. Analysten hatten im Schnitt nur mit 63,0 Punkten gerechnet. Darüber hinaus setzt sich aktuellen Zahlen zufolge die Erholung am US-Häusermarkt fort: Im Juli legten die Hauspreise den sechsten Monat in Folge zu, nachdem sie lange Zeit rückläufig gewesen waren.

Unterdessen hat Standard & Poor's (S&P) vor dem Hintergrund der jüngsten "blassen" Konjunktur-Indikatoren ihre Wachstumsprognose für die Wirtschaft im Eurozone gesenkt. Wie die Ratingagentur mitteilte, rechnet sie im Währungsraum für 2012 mit einem Rückgang des Bruttoinlandsprodukts um 0,8 Prozent. In der letzten Vorhersage vom Juli hatte S&P noch ein Minus von 0,7 Prozent erwartet. Auch der Ausblick für das kommende Jahr wurde leicht nach unten korrigiert: Statt eines Mini-Anstiegs um 0,3 Prozent prognostiziert die Agentur nun Nullwachstum.

Die krisengeschüttelten Euro-Schwergewichte Spanien und Italien sieht S&P wirtschaftlich weiter abstürzen. Für Spanien senkte das Unternehmen die Wachstumsprognose für 2013 von minus 0,6 Prozent auf minus 1,4 Prozent. Die Versteigerung kurzfristiger spanischer Schuldtitel vom Dienstag erbrachte erstmals seit längerem wieder höhere Zinsen. Zudem war die Nachfrage schwächer als bei einer ähnlichen Versteigerung vor rund einem Monat.

Autowerte zählten bis zur Schlussglocke zu den schwächsten Werten innerhalb des Euro-Stoxx-50. Daimler gingen mit einem Minus von knapp 1,60 Prozent auf 39,46 Euro aus dem Handel. Medienberichten zufolge plane der Autobauer eine Produktionskürzung wegen einer schwächelnden Nachfrage in Europa und China. Volkswagen korrigierten 1,71 Prozent auf 152,25 Euro nach unten und BMW verloren 1,39 Prozent auf 58,81 Euro.

Unter den Bankwerten schlossen Intesa SanPaolo nach einer Berg-und Talfahrt mit einem satten Plus von 2,64 Prozent auf 1,281 Euro und zählten damit zu den besten Werten innerhalb des Euro-Stoxx-50. Banco Santander zeigten sich unterdessen mit einem moderaten Plus 0,55 Prozent auf 6,204 Euro gut behauptet. Credit Agricole drehten im Verlauf in den grünen Bereich und schlossen mit einem leichten Plus von 0,07 Prozent kaum verändert bei 5,718 Euro. Die Wertpapierexperten der US-Investmentbank Goldman Sachs haben ihr Anlagevotum für die Titel von "Buy" auf "Neutral" abgestuft, das Kursziel aber von 5,90 auf 6,30 Euro angehoben. Der geplante Ausstieg des französischen Bankhauses aus Griechenland sei mittlerweile weitgehend eingepreist, hieß es als Begründung.

Titel von Areva dagegen schossen in Paris um neun Prozent auf 14,59 Euro nach oben. Der Atomkraftwerkbauer hat vom Versorger EDF einen Großauftrag zur Lieferung von Uran erhalten. Areva sprach von einem der bisher größten Uran-Aufträge der Firmengeschichte. Nokia gaben einen Teil der kräftigen Verlaufsgewinne wieder ab und verzeichneten zum Börsenschluss ein gemäßigtes Plus von 0,86 Prozent auf 2,12 Euro.

Sanofi gingen mit einem Plus von 0,68  Prozent auf 69,23 Euro aus dem Handel. Der französische Pharmakonzern will bis 2015 in Frankreich rund 900 Stellen streichen. Den Plänen zufolge sollen vor allem die Forschung und die Herstellung von Impfstoffen "neu organisiert" werden. Infineon gerieten nach Aussagen zum vierten Geschäftsquartal 2011/12 und dem folgenden ersten Geschäftsquartal unter kräftigen Verkaufsdruck. Die Papiere des Halbleiterherstellers brachen um über sechs Prozent auf 5,106 Euro ein. "Infineon hat eindeutig eine Gewinnwarnung ausgegeben", hieß es aus dem Handel.
 

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