Fünf der neun Euro-Stoxx-50-Gewinner aus der Finanzbranche.
Die europäischen Leitbörsen haben es trotz den zwischenzeitlichen Kursgewinnen an der Wall Street nicht ins Plus geschafft. Der Euro-Stoxx-50 verbilligte sich um 17,99 Einheiten oder 0,72 Prozent und schloss bei 2.469,09 Zähler. Offenbar haben die Sorgen um die Krisenländer in Südeuropa gegenüber den guten Konjunkturdaten, wie etwa dem aufgehellten US-Konsumklima, überwogen.
Einzig die Banken und Versicherungskonzerne zählten zu den im Euro-Stoxx-50 an einer Hand abzählbaren Gewinnern. Händler begründeten das mit einer Sektorstudie der Deutschen Bank, die beide Branchen mit „Overweight“ hochstufte. Mit AXA (plus 0,69 Prozent auf 11,74 Euro), der Societe Generale (plus 0,55 Prozent auf 23,97 Euro), Generali (plus 0,34 Prozent auf 11,74 Euro), der Münchener Rückversicherung (plus 0,08 Prozent auf 123,60 Euro) und der ING (plus 0,06 Prozent auf 6,59) waren fünf der neun Euro-Stoxx-50-Gewinner aus der Finanzwelt. Während des Handelstages waren die europäischen Finanzwerte noch stärker im Plus. In London rückten die Titel von Standard Chartered besonders deutlich um 2,29 Prozent auf 1427,5 Pence vor.
Die bevorstehenden Rochaden am US-Telekommarkt haben auch die Aktionäre der Deutschen Telekom beschäftigt. Die Telekom-Papiere verloren 2,09 Prozent auf 9,16 Euro. Händler verwiesen darauf, dass sich der japanische Konkurrenz-Konzern Softbank an der Branchenkonsolidierung im US-Mobilfunkmarkt beteiligen will. Kreisen zufolge wollen sich die Japaner über Milliardenkredite die nötigen Finanzmittel für einen Kauf des US-Konkurrenten Sprint Nextel beschaffen. Die Übernahme von Sprint könnte in weiterer Folge auch die Deutsche Telekom in Bedrängnis bringen, die derzeit einen Zusammenschluss von T-Mobile USA mit MetroPCS vorantreibt. Einem Medienbericht zufolge könnte Softbank nämlich Sprint nutzen, um auch Jagd auf den kleineren US-Rivalen MetroPCS zu machen.
Auf Sektorebene mussten Technologieaktien die deutlichsten Abschläge hinnehmen: Sie litten wie der Gesamtmarkt unter negativen Vorgaben aus den USA, wo der US-Chiphersteller AMD am Vorabend für das dritte Quartal einen Umsatzeinbruch angekündigt hatte. Aktien des Chipausrüsters ASML büßten in Amsterdam 0,93 Prozent auf 41,07 Euro ein. Infineon verloren 0,75 Prozent auf 5,046 Euro
Anteile des niederländischen Farbenherstellers Akzo Nobel sackten in Amsterdam besonders deutlich um mehr als sechs Prozent auf 42,07 Euro ab. Begründet wurde das damit, dass Vorstandschef Ton Büchner seine Auszeit wegen Erschöpfung verlängern werde.