Konjunkturnachrichten im Fokus - Finanzwerte gut gesucht.
Die europäischen Leitbörsen sind am Mittwoch einheitlich mit Kursgewinnen aus dem Handel gegangen. Der Euro-Stoxx-50 gewann 20,27 Einheiten oder 0,68 Prozent auf 2.991,11 Zähler.
Nach den jüngsten Kursverlusten konnten die europäischen Aktienmärkte am Mittwoch wieder etwas an Boden gutmachen. Experten wie Jochen Stanzl von CMC Markets warnen jedoch vor überzogenen Erwartungen: "Das, was wir jetzt an den Aktienmärkten sehen, ist Volatilität."
Angesichts der dünnen Meldungslage zu den Unternehmen rückten Konjunkturnachrichten in den Fokus. Mäßige Daten zur deutschen Verbraucherstimmung beeindruckten die Anleger jedoch kaum. In den USA haben die Neuaufträge für langlebige Güter im August überraschend stagniert und sind nicht wie erwartet gefallen, wurde am Nachmittag bekannt.
Die Ölpreise rutschten nach festerem Verlauf am späten Nachmittag leicht ins Minus. Ein Treffen von Vertretern wichtiger Förderländer in der algerischen Hauptstadt Algier bleibt das alles beherrschende Thema am Ölmarkt. Am letzten Tag des Branchentreffens gibt es nach wie vor keine Einigung auf eine Begrenzung der Fördermenge.
Unter den Einzelwerten rückten die Aktien von UK Mail mit einem Kurssprung um fast 43 Prozent in den Fokus. Der britische Paketzusteller hat sich auf eine Übernahme durch die Deutsche Post für 242,7 Millionen Pfund oder 4,40 Pfund je Aktie geeinigt. Das UK-Mail-Management will den Anteilseignern empfehlen, das Angebot anzunehmen. Aktien der Deutschen Post reagierten mit plus 0,33 Prozent.
Zu den größten Gewinnern im Euro-Stoxx-50 gehörten die Aktien der Deutschen Bank die gut zwei Prozent zulegen konnten. Für etwas Beruhigung bei den zuletzt stark gebeutelten Papieren sorgte laut einem Händler, dass Vorstandschef John Cryan laut einem Interview mit der "Bild" weder Bedarf für eine staatliche Unterstützung noch für eine Kapitalerhöhung sieht.
Auch andere Titel aus dem Finanzsektor fanden sich auf den Einkaufslisten der Investoren So verbesserten sich Societe Generale um 1,13 Prozent und Banco Santander legten 1,30 Prozent zu. BNP Paribas konnten ein Kursplus von 0,95 Prozent verbuchen.
In London konnten Titel der Royal Bank of Scotland (RBS) 1,03 Prozent gewinnen. Das Unternehmen hat sich mit den US-Behörden auf die Zahlung von 1,1 Mrd. Dollar wegen Geschäften mit faulen Hypothekenpapieren geeinigt.
Aktien von TUI stiegen in London um 1,29 Prozent. Der weltgrößte Reisekonzern trotzt der Türkei-Krise und den Terroranschlägen in Europa. Obwohl im Sommer auf dem wichtigen deutschen Markt weniger Pauschalreisen verkauft wurden als ein Jahr zuvor, stieg die Zahl der Gäste konzernweit um ein Prozent.
Airbus-Titel schlossen gut ein Prozent fester. Am Vorabend hat die Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) die Kreditwürdigkeit des Luftfahrt und Rüstungskonzerns hochgestuft.