Die Bankenwerte leiden unter der Abstufung Frankreichs.
Die europäischen Leitbörsen haben am Dienstagnachmittag von den anfänglichen Kursverlusten erholt und mehrheitlich im Plus geschlossen. Der Euro-Stoxx-50 ging mit einem Plus von 14,43 Einheiten oder 0,58 Prozent auf 2.509,62 Zähler aus dem Handel.
Den Vormittag über dämpfte Moody's mit der Abstufung der Kreditwürdigkeit Frankreichs die Stimmung. Für Zurückhaltung sorgte anfangs auch das Sondertreffen der EU-Finanzminister mit Thema Griechenland. Experten sehen die Minister vor der "Herkulesaufgabe", die seit Wochen versprochene Lösung zu finden. Nachdem der ursprüngliche Plan Gelder freizugeben bereits gescheitert sei, stelle sich nun die Frage, ob es zumindest gelinge "Zeit zu kaufen". Die US-Börsen eröffneten am Dienstag ebenfalls verhalten.
Aus Branchensicht waren Aktien von Konsumgüterhersteller am gefragtesten. Auf der anderen Seite der Subindizes sowie am unteren Ende des Euro-Stoxx-50 notierten den ganzen Tag über die Bankwerte. Sie litten am stärksten unter den Abstufung Frankreichs. Deutsche Bank verloren 1,44 Prozent auf 33,175 Euro, gefolgt von Intesa Sanpaolo mit 1,05 Prozent auf 1,22 Euro.
Auch die Schweizer Großbank Credit Suisse musste Kursverluste hinnehmen. Die Aktien fielen um 1,72 Prozent auf 21,19 Schweizer Franken. Die Schweizer bauen die Konzernführung um und fassen das Geschäft in zwei statt bisher drei Sparten zusammen. Das Asset Management geht in der größeren Private-Banking-Sparte auf, wie die Bank am Dienstag mitteilte.
Die Carrefour-Papiere führten den Euro-Stoxx-50 an und schlossen mit einem Plus von 2,87 Prozent bei einem Kurs von 18,65 Euro. Der schwächelnde französische Einzelhandelsriese trennt sich von einer weiteren Auslandstochter. Der Anteil von 60 Prozent an dem Supermarkt-Geschäft in Indonesien werde für 673 Mio. Dollar (527,35 Mio. Euro) an den heimischen Partner CT Corp verkauft, gab Carrefour am Dienstag bekannt.
Die Deutsche Telekom muss länger auf die Entscheidung der Wettbewerbshüter zum Zusammenschluss ihrer US-Mobilfunksparte T-Mobile USA mit dem kleineren Konkurrenten MetroPCS warten. Die Kartellwächter forderten zusätzliche Informationen an. Die Telekom-Aktien beendeten im DAX den Handel mit minus 0,20 Prozent auf 8,296 Euro.
Die Airlinebranche beschäftigt derzeit, ob und wie die Lufthansa und Turkish Airlines zusammenarbeiten könnten. Der "Financial Times" zufolge sprechen beide Gesellschaften bereits über einen Ausbau ihrer Codesharing-Kooperation und eine Aufnahme der Türken in das Nordatlantik-Bündnis von Lufthansa und United Airlines. Bei Europas größter Fluggesellschaft in Frankfurt hieß es dazu jedoch lediglich: Kein Kommentar. Die Aktien der Lufthansa schlossen mit 0,54 Prozent im Plus.