Fallende Ölpreise, Sorgen um China und schwache US-Börsen belasten.
Europas Leitbörsen haben am Dienstag einheitlich mit klaren Verlusten geschlossen. Die fallenden Ölpreise, Sorgen um den Zustand der chinesischen Wirtschaft und schwache US-Börsen belasteten den Handel. Der Euro-Stoxx-50 ging um 46,53 Einheiten oder 1,59 Prozent tiefer bei 2.887,38 Zählern aus dem Handel.
Hatten am Vortag noch steigende Ölpreise für Entspannung unter den Anlegern gesorgt, ging es heute bereits wieder abwärts. Zu Handelsschluss in Europa kostete ein Barrel der Nordseesorte Brent um über dreieinhalb Prozent weniger als am Vortag.
Zudem rückten Sorgen um den Zustand der chinesischen Wirtschaft wieder stärker in den Vordergrund, nachdem Chinas Notenbank die Landeswährung Yuan so stark abgewertet hatte wie seit sechs Wochen nicht mehr.
Auch die veröffentlichten Konjunkturdaten brachten keine Unterstützung für den Handel. In Deutschland fiel der vom ifo-Institut erhobene Geschäftsklima-Index den dritten Monat in Folge. In den USA enttäuschte vor allem das Verbrauchervertrauen, das sich im Februar unerwartet stark eingetrübt hatte. Die US-Börsen bauten nach der Datenveröffentlichung ihre Kursverluste aus, auch die europäischen Handelsplätze wurden in Mitleidenschaft gezogen.
Bei den Einzelwerten schlossen Danone-Aktien mit einem Plus von 4,04 Prozent klar als Tagessieger im Euro-Stoxx-50. Die Titel des französischen Lebensmittelkonzerns trotzten dem Trend aufgrund einer zuvor erfolgten Zahlenvorlage: Der um Sondereffekte bereinigte operative Gewinn stieg im Geschäftsjahr 2015 um 8,7 Prozent auf 2,89 Milliarden Euro. Unter dem Strich blieb ein Gewinn von knapp 1,3 Milliarden Euro. Niedrigere Milchpreise und Sparmaßnahmen haben das gute Ergebnis ermöglicht.
In Frankfurt gewannen Papiere der Deutschen Börse 3,22 Prozent. Der Börsenbetreiber hat am Nachmittag überraschend angekündigt, mit der Börse London fusionieren zu wollen. Einem Analysten zufolge sei es allerdings "eher unwahrscheinlich", dass die Wettbewerbskommission der EU dem Vorhaben zustimmen werde. Beide Unternehmen hätten "in bestimmten Geschäftsbereichen eine beträchtliche Marktdominanz in Europa". Die Titel der Londoner Börse schlossen nach der Bekanntgabe der Neuigkeiten sogar um über 13,7 Prozent höher.
An der Zürcher Börse verloren UBS-Aktien 2,50 Prozent. In Frankreich haben Ermittler ihr Steuerverfahren gegen die Schweizer Großbank abgeschlossen. Wie die Staatsanwaltschaft mitteilte, ist über eine Anklage noch nicht entschieden.
Auch im Euro-Stoxx-50 gehörten Bankaktien zu den schwächsten Werten: Societe Generale (minus 3,74 Prozent), Deutsche Bank (minus 3,67 Prozent) und BBVA (minus 2,78 Prozent) fanden sich am unteren Ende des Index wieder. Am Vortag hatten Papiere aus dem Bankensektor noch den am stärksten nachgefragten Aktien gehört.