Ölpreis belastet

Europas Leitbörsen schließen leichter

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Der Euro-Stoxx-50 verbilligte sich um 11,82 Einheiten oder 0,37 Prozent.

Die europäischen Leitbörsen sind am Mittwoch mehrheitlich ins Minus getrudelt. Der Euro-Stoxx-50 verbilligte sich um 11,82 Einheiten oder 0,37 Prozent auf 3.150,95 Zähler.

Der Erholungsprozess vom gestrigen Kursrutsch wurde vor allem durch die Entwicklung in Griechenland belastet. Denn der Ausverkauf an den griechischen Finanzmärkten geht weiter, wenn auch mit etwas geringerem Tempo. Grund ist die hohe Nervosität angesichts der vorgezogenen Präsidentschaftswahlen ab dem 17. Dezember. Wegen knapper politischer Mehrheitsverhältnisse droht eine Neuwahl des Parlaments im kommenden Jahr, aus denen die eurokritische Partei Syriza als Gewinner hervorgehen könnte. Für den Fortgang der Hilfen durch die internationalen Geldgeber wären die Folgen laut Analysten kaum vorhersehbar.

Während Wachstumsorgen in China und Japan, Europa mit Kursverlusten kämpfen lässt, geriet die Wall Street durch anhaltende Niedrig-Ölpreise unter Druck. Die US-Energiebehörde EIA hat ihre Prognose für den Anstieg des weltweiten Ölverbrauchs deutlich zurückgeschraubt. Im kommenden Jahr soll die Nachfrage nur noch um 880.000 Barrel pro Tag steigen. Zuvor lautete die Prognose noch auf 1,12 Mio. Barrel pro Tag.

Zudem rückten Daten aus der Türkei in den Blick der Anleger. In dem Land lag das Wirtschaftswachstum von 1,7 Prozent im dritten Quartal unter den Erwartungen der Analysten. Zentralbankchef Erdem Basci nannte unter anderem einen Einbruch in der Landwirtschaft als Grund für die Abschwächung.

Folglich drehten viele Einzelwerte ins Minus. Während vormittags die Aktien von Banco Santander noch Zugewinne verzeichnete, standen sie gegen Handelsschluss bei minus 0,74 Prozent. Banco Santander erwägt laut Insidern einen Rückzug der US-Tochter von der Börse.

Die Papiere von Airbus stürzten mit minus 10,42 Prozent ab. Der Luftfahrt- und Rüstungskonzerns rechnet 2016 wegen seiner neuen Langstreckenjets mit einer Unterbrechung des Gewinnwachstums. Der um Einmaleffekte bereinigte operative Gewinn werde im übernächsten Jahr stagnieren und erst 2017 wieder steigen. Als Gründe führte das Management den Aufbau der Produktion für den neuen Langstreckenjet A350 und die Modernisierung des 20 Jahre alten, etwas kleineren Modells A330 an.

Die Papiere des Gummi- und Kautschukherstellers Semperit sind in Wien um 13,83 Prozent nach oben gesprungen. Es soll für das laufende Geschäftsjahr eine einmalige Sonderdividende von 4,90 Euro je Aktie zusätzlich zur Basisdividende von 1,10 Euro pro Aktie ausgeschüttet werden.

An der Spitze des Euro-Stoxx-50 hielten sich Vinci mit plus 2,97 Prozent, Nokia-Titel legten um 1,46 Prozent zu und Bayer stiegen 1,22 Prozent.
 

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