Nach Stresstests

Europas Leitbörsen starten uneinheitlich

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Der Euro-Stoxx-50 stand gegen 10.05 Uhr mit minus 0,25 Prozent oder 7,49 Punkte bei 3.022,88 Einheiten.

Nach den Ergebnissen der Banken-Stresstests haben die europäischen Leitbörsen am Montag keine klare Richtung gefunden. Der Euro-Stoxx-50 stand gegen 10.05 Uhr mit minus 0,25 Prozent oder 7,49 Punkte bei 3.022,88 Einheiten.

Der DAX in Frankfurt verlor minimale 0,05 Prozent oder 4,84 Zähler auf 8.982,96 Punkte. In London erhöhte sich der FT-SE-100 um moderate 0,23 Prozent oder 15,00 auf 6.403,73 Punkte.

Den meisten europäischen Geldhäusern wurde durch die Europäische Zentralbank (EZB) am Wochenende ein gutes Zeugnis ausgestellt. Dies sorgte für Erleichterung unter den Anlegern. Durch die Ergebnisse wurde einem Analysten zufolge ein wesentlicher Unsicherheitsfaktor aus dem Markt genommen.

Dementsprechend waren im Frühhandel einige Bankwerte weit oben im Euro-Stoxx-50 zu finden. So zogen Deutsche Bank um 1,24 Prozent an. Gesucht waren zudem ING Groep (plus 0,71 Prozent) und UniCredit (plus 0,68 Prozent). Im DAX sprangen überdies Commerzbank um 2,68 Prozent in die Höhe. Auch die beiden österreichischen Bankinstitute Raiffeisen (plus 3,00 Prozent) und Erste Group (plus 5,08 Prozent) verbuchten in Anbetracht ihrer Stresstest-Ergebnisse klare Kursgewinne.

   Von 130 geprüften Banken sind europaweit jedoch 25 durchgefallen. Für diese wurde ein kumulierter Kapitalbedarf von 25 Mrd. Euro ausgemacht. Neun der 25 Banken sind in Italien angesiedelt, darunter auch die Monte dei Paschi di Siena, deren Aktien in Folge um rund 15 Prozent in den Keller rasselten.

 Der Finanzexperte Wolfgang Gerke hat sich angesichts des schlechten Abschneidens der italienischen Geldinstitute beim Banken-Stresstest besorgt gezeigt und befürchtet eine Vergemeinschaftung der Schulden auf Umwegen, sollte die Europäische Zentralbank jetzt diesen Kreditinstituten Finanztitel abkauft, die nicht erster Güte sind. Für besonders problematisch hält Gerke zudem, dass mit Mario Draghi ein Italiener an der Spitze der Europäischen Zentralbank (EZB) stehe.

 Unter den britischen Geldhäusern bestanden alle Institute den Stresstest der Bankenaufsicht EBA. Das Schlusslicht bildete jedoch die Lloyds Bank. Das Institut, das nach der Finanzkrise immer noch zu 25 Prozent dem Staat gehört, käme nach der im Test simulierten schweren Wirtschaftskrise nur auf eine harte Kernkapitalquote von 6,2 Prozent. Gefordert waren 5,5 Prozent. Die Aktien fielen um 2,41 Prozent.

 Abseits der Stresstest-Ergebnisse rückte der Ifo-Geschäftsklimaindex in den Fokus. Dieser trübte die anfänglich gute Stimmung an den Märkten merklich ein. Der Index für die Stimmung in der deutschen Wirtschaft sank im Oktober von 104,7 auf 103,2 Punkte und damit den sechsten Monat in Folge.
 

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