Frühhandel

Europas Leitbörsen wenig verändert

Teilen

Noch keine Lösungen zur Ukraine und Griechenland.

Die Leitbörsen in Europa zeigten am Vormittag nach den gescheiterten Gesprächen zum Ukraine-Konflikt und zum Schuldenstreit mit Griechenland noch wenig Bewegung. Der Euro-Stoxx-50 stand gegen 9.30 Uhr mit einem unwesentlichen Plus von 0,01 Prozent bei 3.374,43 Einheiten. Der DAX in Frankfurt stieg 0,19 Prozent auf 10.772,65 Punkte. In London zeigte sich der FT-SE-100 mit plus 0,09 Prozent auf 6.824,48 Punkte.

Keine Unterstützung brachten die geopolitischen Nachrichten zur Ukraine und Griechenland. Die Einigung der Ukraine-Kontaktgruppe auf eine Waffenruhe in der Ostukraine ist gescheitert. Die prorussischen Separatistenführer hätten die Unterschrift eines Abschlussdokuments des Krisengipfels in der weißrussischen Hauptstadt Minsk verweigert. Auch im Schuldenstreit haben die neue griechische Regierung und die Euro-Finanzminister bisher keine Lösung gefunden. "Wir haben nicht genug Fortschritte erzielt, um eine gemeinsame Erklärung abzugeben", sagte Eurogruppen-Chef Jeroen Dijsselbloem.

Unter den Einzelwerten rückten vorgelegte Ergebnisse die entsprechenden Titel ins Blickfeld. Credit Suisse zogen um fünf Prozent an, nachdem das Schweizer Bankhaus im vierten Quartal in die Gewinnzone zurückgekehrt war. Die zweitgrößte Bank der Schweiz reagiert zudem mit einem Maßnahmenpaket auf die massive Franken-Aufwertung und Strafzinsen der Notenbank.

Rio Tinto gewannen in London 1,88 Prozent. Der britisch-australische Bergbaukonzern hat sich mit seinem Sparkurs und einer höheren Produktion besser als erwartet gegen die sinkenden Rohstoffpreise behauptet. Der Gewinn vor Sonderposten ging im abgelaufenen Jahr um neun Prozent auf 9,3 Milliarden US-Dollar zurück, wie der zweitgrößte Bergbaukonzern der Welt mitteilte. Zudem will der Konzern zwei Milliarden US-Dollar in Aktienrückkäufe stecken.

Total gaben zaghaft um 0,04 Prozent nach. Die stark gesunkenen Ölpreise schmälerten beim französischen Ölkonzern den bereinigten Gewinn im vierten Quartal um 17 Prozent auf 2,8 Milliarden US-Dollar. Damit schnitten die Franzosen aber trotzdem besser ab als die meisten Analysten es erwartet hatten.

Commerzbank-Aktien verbilligten sich um 1,29 Prozent. Die teilverstaatlichte Bank ist 2014 auf ihrem Weg in profitablere Zeiten gut vorangekommen. Sie schnitt zudem etwas besser ab als von der Nachrichtenagentur Bloomberg befragte Experten erwartet hatten. Auf eine Dividende müssen die Aktionäre aber vorerst weiter verzichten. Ein Börsianer sprach von einem "gemischten Zahlenbild". Der Ausblick entspreche den Erwartungen.

Henkel schwächten sich um 2,08 Prozent auf 99,29 Euro. Die US-Investmentbank Goldman Sachs stufte die Anteile an dem Verbrauchsgüterhersteller im Zuge einer Branchenstudie von "Neutral" auf "Sell" ab, hob aber das Kursziel von 80 auf 92,50 Euro an.

Electricite de France (EDF) fielen um 2,94 Prozent. Der französische Energiekonzern hat seinen Gewinn im Jahr 2014 dank eines guten Geschäfts mit Atomenergie in Frankreich gesteigert. Das Nettoergebnis ohne Sonderfaktoren stieg um 18 Prozent auf 4,85 Milliarden Euro.

Renault beschleunigten um satte sieben Prozent. Die Wirtschaftskrise in Russland hinterlässt auch beim französischen Autobauer tiefe Spuren. Nach dem Einbruch des einstigen Hoffnungsmarkts fiel aus der Beteiligung am größten dortigen Autobauer Avtovaz 2014 ein Verlust von 182 Millionen Euro an. Weil aber unter anderem die Billigmarke Dacia auf Wachstumskurs blieb und Renault die Kosten drücken konnte, stieg der operative Konzerngewinn um 30 Prozent auf 1,6 Milliarden Euro.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.