Wiener Börse

Griechenland lässt ATX tiefrot schließen

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Der ATX fiel 59,18 Punkte oder 2,43 Prozent auf 2.374,06 Einheiten.

Die Wiener Börse hat am Montag nach dem Referendum in Griechenland im tiefroten Bereich geschlossen. Der ATX fiel 59,18 Punkte oder 2,43 Prozent auf 2.374,06 Einheiten. Damit lag die tatsächliche Entwicklung des Leitindex rund 27 Punkte unter der heutigen Händlerprognose im APA-Konsensus von 2.401,00 Punkten.

   Zum Vergleich die wichtigsten Börsenindizes um 17.30 Uhr: Dow Jones/New York -0,26 Prozent, DAX/Frankfurt -1,42 Prozent, FTSE/London -0,72 Prozent und CAC-40/Paris -1,95 Prozent.

   Noch immer ist unklar, wie es mit Griechenland weitergeht. Am Vortag hatte die griechische Bevölkerung in einem Referendum die Sparvorschläge der Gläubiger mit klarer Mehrheit abgelehnt. Am morgigen Sondertreffen der Staats- und Regierungschefs des Euroraums soll der griechische Ministerpräsident Alexis Tsipras nun neue Vorschläge vorlegen. Darauf verständigte er sich mit der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel.

   Zudem hatte der griechische Finanzminister Yanis Varoufakis am Montag in der Früh überraschend seinen Rücktritt erklärt. Von Beobachtern wurde dies als Zugeständnis von Tsipras an die Gläubiger interpretiert. Neuer Finanzminister wird der bisherige stellvertretende Außenminister Euklid Tsakalotos, wie kurz vor Handelsschluss bekannt wurde. Tsakalotos war zuletzt Chefunterhändler in den Verhandlungen mit den Gläubigern.

   Noch ausständig ist eine offizielle Entscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB) über die Notfallkredite (ELA) für die griechischen Banken, die derzeit bei rund 90 Mrd. Euro eingefroren sind. Damit die Banken wieder öffnen können, wäre eine Ausweitung nötig. Eine solche ist Analysten zufolge aber unwahrscheinlich. Nach Informationen der Nachrichtenagentur AFP berät die Notenbank ab 18 Uhr über die weitere Vorgehensweise.

   Bei den Einzelwerten gehörten die beiden Bankwerte im ATX zu den größten Verlierern. Die Papiere der Raiffeisen Bank International (RBI) gaben um 3,62 Prozent auf 12,64 Euro nach, Anteilsscheine der Erste Group fielen um 3,50 Prozent auf 24,98 Euro. Damit folgten sie dem schwachen europäischen Branchentrend.

   Ein optisch noch deutlicheres Minus stand nur bei den Aktien der voestalpine zu Buche, die allerdings mit Dividendenabschlag gehandelt wurden und daher um 5,10 Prozent tiefer bei 35,76 Euro schlossen.

   In der Gewinnzone notierten hingegen die Titel der Buwog, die mit einem Plus von 0,25 Prozent bei 17,83 Euro aus dem Handel gingen. Die Analysten der Erste Group haben in einer neuen Studie ihre Anlageempfehlung "Accumulate" sowie das Kursziel von 21,0 Euro für die Aktie bestätigt. Allerdings rechnen sie mit geringeren Mieteinnahmen als bisher.
 

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