Wiener Börse

Klare Kursgewinne bei RBI stützen ATX

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Der ATX stieg 39,48 Punkte oder 1,73 Prozent auf 2.327,22 Einheiten.

Die Wiener Börse hat den Handel am Dienstag mit fester Tendenz beendet. Der ATX stieg 39,48 Punkte oder 1,73 Prozent auf 2.327,22 Einheiten. Damit lag die tatsächliche Entwicklung des Leitindex rund 62 Punkte über der heutigen Händlerprognose im APA-Konsensus von 2.265 Punkten.

   Das europäische Umfeld schloss indessen moderat im Plus. Zum Vergleich die wichtigsten Börsenindizes um 17.30 Uhr: Dow Jones/New York +0,38 Prozent, DAX/Frankfurt +0,64 Prozent, FTSE/London -0,31 Prozent und CAC-40/Paris +0,80 Prozent.

   Am Nachmittag sorgten Gerüchte über eine Schonfrist für Griechenland für etwas Entspannung an den Märkten. Laut einem Medienbericht will die EU-Kommission Griechenland sechs Monate Zeit für eine Einigung mit den Gläubigern geben. Allerdings hat der deutsche Finanzminister Wolfgang Schäuble diesen Bericht im Späthandel dementiert.

   Gestützt wurde der heimische Leitindex wie bereits zum Wochenstart von den Kursgewinnen in Bankwerten. An die Spitze der Kurstafel kletterten Raiffeisen mit plus 7,11 Prozent auf 12,20 Euro. Die Raiffeisen Bank International (RBI) hat am Montag nach Börsenschluss vorläufige Zahlen für das Geschäftsjahr 2014 bekannt gegeben.

   Unterm Strich blieb bei der Bank ein Verlust von 493 Mio. Euro stehen. Damit blieb die RBI knapp unter der von ihr selber vorgegebenen Höchstgrenze. Der Jahresverlust fiel etwas höher aus als im Schnitt erwartet wurde, sind sich die Analysten von Citigroup, Credit Suisse und UBS einig.

   Zudem hat der RBI-Aufsichtsrat einen umfangreichen Schrumpf-Kurs beschlossen, um Kapital freizuschaufeln. Die Töchter in Polen und Slowenien werden zum Verkauf gestellt und auch die Direktbank Zuno wird verkauft. In Russland wird das Risiko bis 2017 um 20 Prozent zurückgefahren. Die Experten der Credit Suisse zeigten über den Zeitplan der RBI zum Abbau von Bilanzrisiken etwas besorgt. Sie befürchten, dass die Reduktion der risikogewichteten Aktiva (RWA) nicht schnell genug voranschreiten könnte.

   Erste Group knüpften an ihre gestrigen Kursgewinne an und stiegen heute um weitere 4,25 Prozent auf 21,96 Euro. Bereits am Vortag gewannen die Aktien mehr als zweieinhalb Prozent, nachdem die Erste Group gemeldet hatte, dass sie in ihrer ungarischen Tochterbank den ungarischen Staat sowie die Osteuropabank EBRD als Minderheitsaktionäre mit an Bord holt. Es geht um jeweils bis zu 15 Prozent.

   Klar im Plus schlossen außerdem voestalpine (plus 2,86 Prozent auf 33,12 Euro). Der Stahlkonzern hat seinen Gewinn bei stabilem Umsatz kräftig gesteigert. Das Ergebnis nach Steuern (vor Abzug von nicht-beherrschenden Anteilen und Hybridkapitalzinsen) stieg in den ersten drei Quartalen 2014/15 um 26,6 Prozent auf 442,8 Mio. Euro. Die Zahlen fielen im Rahmen der Erwartungen aus, so die Baader Bank-Analysten.

   Andritz hat indessen als Teil eines Konsortiums rund um General Electric (GE) einen Auftrag für die Lieferung der elektromechanischen Ausrüstung für das weltweit erste Gezeitenlagunen-Wasserkraftwerksprojekt in Wales erhalten. Das Ausschreibungsvolumen für das gesamte Konsortium beträgt rund 400 Mio. Euro, davon entfallen auf Andritz Hydro etwa 250 Mio. Euro. Die Titel stiegen um 0,80 Prozent auf 49,50 Euro.

   Nach Börsenschluss stehen noch die Zahlen der Telekom Austria auf der Agenda. Unterm Strich prognostizieren heimische Analysten einen Konzernverlust von 232,3 Mio. nach einem Gewinn von 109,7 Mio. Euro im Vorjahr. Das Ergebnis dürfte dabei vom schwachen Bulgarien-Geschäft und von Rückstellungen für beamtete Telekom-Mitarbeiter belastet worden sein, hieß es. Telekom Austria legten im Vorfeld der Zahlenvorlage 0,45 Prozent auf 5,78 Euro zu.
 

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