US-Börsen

Nasdaq schließt auf Zehnjahreshoch

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Viele Unternehmenszahlen besser als erwartet - Starke Versicherer.

Die New Yorker Aktienbörsen haben am Donnerstag mit freundlicher Tendenz geschlossen. Besser als erwartet ausgefallene Unternehmensberichte spornten die Finanzanleger an. Enttäuschende Wirtschaftsdaten, hier besonders das abgeschwächte Wachstum beim Bruttoinlandsprodukt (BIP), führten allerdings zu einer etwas gedämpften Stimmung bei Börsianern, hieß es. Trotz der moderaten Gewinne schlossen die wichtigsten Indizes auf neuen Jahreshochs.

Der Dow Jones Industrial Index stieg moderat um 72,35 Punkte oder 0,57 % auf 12.763,31 Einheiten und schloss damit so hoch wie seit Mai 2008 nicht. Der S&P-500 Index gewann ebenfalls leicht um 4,82 Punkte (plus 0,36 %) auf 1.360,48 Zähler und schloss ebenfalls auf einem Dreijahreshoch. Der Nasdaq Composite Index rückte um 2,65 Einheiten oder 0,09 % auf 2.872,53 Zähler, nachdem er über weite Strecken des Handels im Minus tendiert hatte. Der Technologie-Index verzeichnete somit sogar ein Zehnjahreshoch.

Die US-Unternehmen legten in einem Umfeld von schleppendem volkswirtschaftlichem Wachstum bisher eine ordentliche Performance hin, sagte ein Analyst. Von nun an ist klar, dass es immer schwerer wird, die Analysteneinschätzungen zu übertreffen, meinte ein anderer Analyst. Nach Börsenschluss folgt noch der Hochkaräter und weltgrößte Softwarehersteller Microsoft mit Ergebnissen.

Schwache Wirtschaftsdaten drückten auf die Stimmung der Börsianer. Am Vorabend teilte der Chef Federal Reserve, Ben Bernanke, mit, dass sich die Konjunktur im ersten Quartal 2011 etwas stärker als erwartet abgekühlt hat. Zudem fiel die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe für die vergangene Woche überraschend hoch aus.

In einem Branchenvergleich waren besonders Versicherungs- und Versorgerunternehmen gut gesucht. Unter den Versicherern übertrafen Allstate (plus 5,70 % auf 33,76 Dollar), Aflac (plus 4,99 % auf 57,00 Dollar) sowie Lincoln National (plus 4,22 % auf 31,64 Dollar) die Erwartungen der Analysten. Energieaktien fielen hingegen in die Ungunst ihrer Anleger.

An der Spitze des Dow Jones schlossen Boeing mit einem deutlichen Kursaufschlag von 3,19 % auf 78,55 Dollar. Die Aktienanalysten der Citigroup hatten zuvor ihr Kursziel für den Flugzeugbauer von 84,0 auf 90,0 Dollar nach oben revidiert und ihre Kaufempfehlung beibehalten. Die Analysten verwiesen auf ein "positives Momentum" für die kommenden Jahre.

Aus der Vielzahl der Unternehmen, die ihre Zahlenwerke präsentierten, waren Sprint Nextel ein besonderer Blickfang. Das Unternehmen hat im ersten Quartal 2011 vom gestiegenen mobilen Datenverkehr profitiert. Der Umsatz stieg von 8,08 auf 8,31 Mrd. Dollar. Der Fehlbetrag schrumpfte zugleich von 865 auf 439 Mio. Dollar. Analysten hatten mit weniger Umsatz und einem höheren Verlust gerechnet. Sprint Nextel-Aktien gingen mit einem satten Aufschlag von 6,68 % bei 5,11 Dollar aus dem Handel.

Zu einer Übernahme dürfte es im Energiesektor kommen. Der Kraftwerksbetreiber Exelon steht Kreisen zufolge kurz vor dem Zukauf seines Mitbewerbers Constellation Energy Group. Der Kaufpreis, der in Aktien beglichen werden solle, belaufe sich auf 7,7 Mrd. Dollar, sagten mit den Plänen vertraute Personen. Exelon stiegen 1,66 % auf 42,18 Dollar, Constellation Energy Group gewannen 5,71 % auf 36,26 Dollar.
 

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