Solar-Aktien nach Bericht über drohende Pleitewelle unter Druck

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Die Angst vor schlechteren Aussichten für die Branche hat am Montag Solaraktien an der Frankfurter Börse belastet. Die Titel von Solarworld, Solon und Q-Cells sowie auch die der Anlagenbauer Roth & Rau und Centrotherm verloren bis zu 7,5 Prozent und gehörten zu den schwächsten Werten im TecDax. Auslöser war ein Bericht der "Financial Times Deutschland", wonach der jungen deutschen Solarindustrie eine beispiellose Pleitewelle bevorsteht.

Dem Blatt zufolge warnen Experten, dass sich wegen des starken Preisdrucks insbesondere chinesischer Firmen die Massenproduktion von Solarzellen und -modulen in Deutschland nicht halten könne. "Das ist zwar nichts Neues, schlägt heute aber dennoch auf die Branchenstimmung", kommentierte dies ein Aktienhändler.

Rezession und Preisverfall hatten dem Solar-Boom Ende 2008 ein jähes Ende gesetzt. Umsatzeinbrüche und Verluste sind für die erfolgsverwöhnte Branche inzwischen keine Fremdworte mehr. Experten fürchten daher, dass einigen Solarfirmen nach dem millionenschweren Kapazitätsausbau der vergangenen Jahre das nötige Geld fehlt, die Wirtschaftskrise zu überleben.

"Es kommt darauf an, welche Polster man sich angelegt hat und wer die Möglichkeiten hat, dem Preisrückgang standzuhalten," erklärte der Geschäftsführer des Bundesverbandes Solar (BSW), Carsten Körnig. Eine Fusions- oder Pleitewelle erwarte er aber nicht. Solarworld-Chef Frank Asbeck dagegen hat bereits mehrfach prognostiziert, dass nach einer Branchenkonsolidierung nur noch eine Handvoll der großen Firmen übrig bleibt.

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