Tokio schließt mit massiven Verlusten

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Der Nikkei-225 Index sackte 3,22 % auf 9.081,52 Zähler ab und markierte damit abermals ein Vier-Monats-Tief. Auf Wochensicht bedeutet dies einen Verlust von 4,08 %.

Neben den Finanzproblemen des arabischen Emirats Dubai, das am Vortag bereits die europäischen Aktienmärkte massiv unter Druck gesetzt hatte, sorgte laut Händlern vor allem der feste Yen für Sorgenfalten. Er sprang gegen den US-Dollar auf den höchsten Stand seit 14 Jahren - insbesondere für Exporttitel eine deutliche Belastung.

Letztlich könnten die Auswirkungen der Dubai-Krise erst am Montag wirklich abgeschätzt werden, wenn die Reaktion der Wall Street erfolgt sei, sagte Chefhändler Masayoshi Okamoto von Jujiya Securities. Er rechnet damit, dass vor allem Bankentitel in New York unter Druck geraten.

In den ersten Monaten nach Beginn der Finanzkrise hatte sich die Führung in Dubai noch bemüht, keine schlechten Nachrichten an die Öffentlichkeit dringen zu lassen. Am Vortag musste sie mit einem Appell an die Gläubiger erstmals eingestehen, dass den Staatsunternehmen das Wasser schon bis zum Hals steht. Okamoto sieht aber für den japanischen Markt vorbehaltlich der US-Reaktion zunächst den Yen als das schwerwiegendere Problem.

Unter den Exporttiteln verloren Honda 3,8 % auf 2.660 Yen und Toyota 2,4 % auf 3.300 Yen. Canon sanken um 2,7 % auf 3.200 Yen. Unter den Bankentiteln verbilligten sich Mitsubishi UFJ Financial um 2,2 % auf 444 Yen, Sumitomo Mitsui Financial (SMFG) sackten um 3,7 % auf 2.620 Yen ab.

Obayashi rutschten nach einer Abstufung auf "Neutral" von JPMorgan um 8,7 % ab. Verluste aus dem Dubai-Engagement dürften sich ab dem Geschäftsjahr 2010 niederschlagen und die Aufträge sowie die Gewinne dürften zurückgehen, schrieb Analyst Hirokazu Anai. Andere Bauwerte zeigten ebenfalls deutlich Schwäche: Kajima brachen um 14,3 % ein, Taisei sanken um 7,1 %.

Leitbörsen in Fernost schließen tiefrot

Der Hang Seng Index in Hongkong stürzte um 4,84 % ab. Auch die Börsen in Shanghai und Sydney zeigten sich mit starken Verlusten. Der All Ordinaries Index in Sydney fiel um 2,76 %. Der Shanghai Composite sackte um 2,36 % ab. Die Börse Singapur war feiertagsbedingt geschlossen.

Minenwerte zeigten sich in Sydney und Shanghai vor dem Hintergrund gefallener Metallpreise leichter. BHP Billiton gaben 3,4 % auf 40,39 Australische Dollar ab. Rio Tinto büßten 3 % auf 68,55 Australische Dollar ein. In Shanghai rasselten Jiangxi Copper um 8,7 % auf 41,02 Yuan in den Keller. Aluminum Corp (Chalco) fielen 4,3 % auf 14,08 Yuan.

Auch der Goldpreis gab aufgrund des höheren Dollar das erste Mal in dieser Woche nach. Newcrest Mining zeigten sich daher mit minus 2,8 % auf 36,93 Australische Dollar.

In Hongkong rasselten einige Bankenwerte in den Keller. HSBC Holdings sackten 7,59 % auf 87 Hongkong Dollar ab. Standard Chartered verloren 8,62 % auf 185,5 Hongkong Dollar. Analysten rechnen aufgrund der Zahlungsschwierigkeiten von Dubai mit negativen Auswirkungen auf die Banken. Goldman Sachs schätzt die möglichen Kreditverluste bei HSBC auf 611 Mio. US-Dollar, während es bei Standard Chartered 177 Mio. US-Dollar sein könnten.

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