Positive Nachrichten vom Autosektor sollten die US-Märkte ebenso stützen wie die Erholung der Bankentitel an den europäischen Börsen.
Auf Konjunkturseite interessieren zunächst die neuesten Daten des Arbeitsmarkt-Dienstleisters ADP, die als Indikator für die zum Wochenausklang anstehenden US-Arbeitsmarktdaten gelten. ADP zufolge ist die Beschäftigung im Privatsektor im Oktober so wenig zurückgegangen wie seit Juli 2008 nicht mehr. Die Zahl der Beschäftigten sei im Vergleich zum Vormonat um 203.000 gesunken. Im weiteren Handel dürfte dann auch noch der ISM-Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor Impulse bringen, bevor am Abend die mit Spannung erwartete geldpolitische Erklärung der US-Notenbank Fed ansteht.
Der Autosektor steht besonders im Rampenlicht, nachdem auf dem US-Automarkt
nun Signale einer Trendwende zu sehen sind. Erstmals seit 21 Monaten konnte General
Motors (GM) im Oktober den Absatz im Vergleich zum Vorjahr wieder
steigern. Zudem hat GM den geplanten Verkauf von Opel an den
kanadisch-österreichischen Zulieferer Magna am Dienstag überraschend
abgeblasen. Auch Ford nimmt in den USA weiter Fahrt auf und steigerte den
Absatz um mehr als 3 %.
Unter den US-Rivalen kommt Ford zudem mit der
Sanierung bisher am schnellsten voran. Insgesamt sehen Experten nun die
Talsohle auf dem US-Automarkt überwiegend durchschritten. "Die Wirtschaft
ist im Übergang von der Rezession zur Erholung", sagte Ford-Chefökonomin
Emily Kolinski Morris. Autowerte sorgten am Mittwoch auch schon an den
europäischen Börsenplätzen für kräftige Gewinne. Zudem hat der japanische
Autobauer Nissan seine Jahresprognose angehoben.
Auch Aktien von Kraft Foods sollten Anleger beobachten. Der weltweit zweitgrößte Lebensmittelkonzern hat mit seinem Gewinn zum dritten Quartal die Erwartungen übertroffen, beim Umsatz wurden sie hingegen verfehlt. Der US-Gigant will außerdem weiterhin den britischen Süßwarenkonzern Cadbury schlucken - aber nur zum richtigen Preis, wie Kraft-Chefin Irene Rosenfeld betonte.
Time Warner stehen ebenfalls mit Zahlen im Blickfeld. Der US-Medienriese hat wegen seiner kränkelnden AOL-Internetsparte und durch die Verlagskrise einen scharfen Gewinneinbruch verzeichnet. Der Gewinn des zu den weltgrößten Medienkonzernen zählenden Unternehmens fiel aber immer noch besser aus als von Analysten befürchtet. Für das Gesamtjahr hob der Konzern seine Ergebnisprognose aber an. AOL wird wie geplant bis zum Jahresende abgespalten. "Time Warner ist gut in der Spur zu soliden Ergebnissen in diesem Jahr", sagte Konzernchef Jeff Bewkes.