Vor Notenbanker-Rede

US-Börsen eröffnen schwächer

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Aktien der "Washington Post" legten um über 5 Prozent zu.

Die US-Börsen haben am Dienstag kurz nach Handelsbeginn etwas schwächer tendiert. Bis gegen 15.50 Uhr fiel der Dow Jones Industrial Index um 85,24 Einheiten oder 0,55 Prozent auf 15.526,89 Zähler. Der S&P-500 Index verlor 5,71 Punkte oder 0,33 Prozent auf 1.701,43 Zähler. Der Nasdaq Composite Index verringerte um 11,99 Punkte oder 0,32 Prozent auf 3.680,96 Einheiten.

   Bereits am Montag hatten sich die Standardindizes nach den Rekordständen aus der Vorwoche eine Atempause gegönnt. Die Anleger halten sich aktuell vor einer Rede von US-Notenbankmitglied Charles Evans zurück, sagten Börsianer. Der Präsident der regionalen Notenbank von Chicago könnte weitere Hinweise dazu liefen, wann die Fed ihre ultralockere Geldpolitik zur Stützung der Konjunktur drosselt und damit auch dem Aktienmarkt etwas Liquidität entzieht.

   „Der US-Aktienmarkt ist derzeit etwas überkauft“, kommentierte ein Experte die Situation. In den kommenden Monaten könne es noch zu einer Korrektur kommen, bevor es wieder weiter nach oben geht, hieß es.

   In Fokus rückten erneut auch aktuelle Konjunkturdaten: Das Defizit in der amerikanischen Handelsbilanz hatte sich im Juni überraschend stark eingegrenzt und war auf den tiefsten Wert seit fast vier Jahren gefallen, wurde vor Sitzungsbeginn bekannt.

   Sechs Jahre nach dem Beginn der Finanzkrise will US-Präsident Barack Obama die Immobilienfinanzierung grundlegend reformieren, wurde ferner bekannt. Ziel ist es, dem sich langsam erholenden Häusermarkt zusätzlich Schwung zu geben und damit die Wirtschaft insgesamt anzukurbeln.

   Unter den Einzelwerten zogen die Aktien der Washington Post um 5,19 Prozent auf 598,23 Dollar an. Amazon-Chef Jeff Bezos blättert 250 Millionen Dollar für die "Washington Post" hin. Er übernimmt ein Blatt, das seit Jahrzehnten das politische Geschehen in den Vereinigten Staaten mit prägt. Wie das Medienunternehmen betonte, kauft der Amazon-Gründer die überregionale Zeitung als Einzelperson und nicht im Namen des weltgrößten Onlinehändlers.

   Die Anteilsscheine von Walt Disney notierten im frühen Geschäft um 0,34 Prozent höher bei 66,25 Dollar. Der Unterhaltungskonzern legt heute noch Ergebnisse vor.

   Die Aktien von IBM sanken 2,29 Prozent. Die meisten Angestellten der Hardware-Sparte in den USA sollen nach dem Willen des IT-Konzerns eine Woche Urlaub zu einem Drittel der Bezüge nehmen. IBM senkt derzeit seine Kosten, nachdem sich die Nachfrage nach Servern im zweiten Quartal abgeschwächt hatte.

   Nach Berichten über Stromschläge beim Laden des iPhone startet die Herstellerfirma Apple Mitte August ein Umtauschprogramm für Ladegeräte von Fremdherstellern. Vom 16. August an können Apple-Kunden diese Ladegeräte in Apple-Stores oder bei Apple-Händlern abgeben und für zehn Dollar ein Original-Apple-Ladegerät kaufen, wie das Unternehmen mitteilte. Das Ladegerät kostet sonst 19 Dollar. Apple-Aktien notierten im Frühhandel mit minus 0,06 Prozent knapp behauptet.

   Die US-Einzelhandelskette Neiman Marcus bereitet Insiderinformationen zufolge einen Börsengang vor. Damit seien bereits die Banken Credit Suisse, JPMorgan und Bank of America beauftragt worden, sagten zwei mit dem Vorgang vertraute Personen am Montag. Die Privatinvestoren TPG Capital, Warburg Pincus und Leonard Green & Partners, denen die Luxuskette mit Sitz in Texas gehört, hielten sich aber alle Optionen offen und könnten das Unternehmen auch an einen Käufer abgeben.
 

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