US-Börsen schließen gut behauptet

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Gute Nachrichten aus der US-Luftfahrtbranche haben die Wall Street am Dienstag gestützt. Der Markt konzentrierte sich derzeit auf unternehmensspezifische Meldungen, sagten Börsianer. Einige makroökonomische Belastungsfaktoren wie etwa die Reform des Gesundheits- oder Finanzwesens hingegen würden aktuell in den Hintergrund treten.

Es sei noch nicht absehbar, wann sich diese negativ auswirken würden. Die Erinnerung an den heutigen Jahrestag aber, als die Märkte ihre von der Finanzkrise verursachten Tiefs erreicht hatten, und Verluste bei rohstoffsensiblen Aktien verhinderten Händlern zufolge höhere Kursgewinne.

Die Flugzeugbaubranche sowie der Luftfahrtsektor standen gleich mit mehreren positiv aufgenommenen Meldungen im Blick. Titel von Boeing etwa legten um 0,82 % auf 67,79 US-Dollar zu. Der europäische Luft- und Raumfahrtkonzern EADS und dessen US-Zulieferer Northrop Grumman hatten bereits am Montag nach Börsenschlusses das gemeinsame Angebot für die Belieferung der US-Luftwaffe mit Tankflugzeugen im Wert von 35 Mrd. Dollar zurückgezogen "unfaire Wettbewerbsbedingungen" als Grund genannt. Die Ausschreibung sei voll auf den Konkurrenten Boeing zugeschrieben worden, hatte es geheißen. Northrop-Aktien sanken um 0,25 %.

An der Dow-Spitze verbesserten sich die Aktien von United Technologies (UTC) um 1,44 % auf 71,78 Dollar. Die UTC-Tochter Pratt & Whitney hatte gemeinsam mit dem deutschen Triebwerkshersteller MTU einen Auftrag erhalten. Die US-Fluggesellschaft Republic Airways bestellte bei Bombardier 40 Flugzeuge der CSeries fest und weitere 40 optional.

Die Aktien großer Luftfahrtgesellschaften waren ebenfalls gefragt. So kletterten die Papiere von UAL um 3,6 % auf 18,15 Dollar. Die Finanzchefin des Mutterkonzerns der Fluggesellschaft United Airlines sagte auf einer Konferenz von JPMorgan, dass sie klare Zeichen einer Erholung des Geschäfts sehe. Auch die Titel der Branchenkollegen verbuchten nach positiven Aussagen von Spitzenmanagern auf der Konferenz zum Teil kräftige Gewinne. So stiegen die Papiere von Southwest Airlines, Delta Air Lines, Continental Airlines Holding und der American-Airlines-Mutter AMR zwischen gut 1 und über 9 %.

Angesichts sinkender Rohstoffpreise aber fielen die Titel von Alcoa am Dow-Ende um 0,8 % auf 13,67 Dollar. Anteilsscheine von Chevron Corp. gaben um 0,46 % auf 74,3 Dollar nach. Laut Börsianern wurden die Aktien des Ölkonzerns von dem wieder etwas festeren Dollar belastet.

Außerhalb des Dow verbilligten sich die Titel von Texas Instruments (TI) um 2,03 % auf 24,19 Dollar. Der Halbleiterproduzent hatte von Schwierigkeiten berichtet, den hohen Bedarf im Berichtsquartal zu bedienen. Zudem sorgten sich Anleger Händlern zufolge um die zukünftige Nachfrageentwicklung. Verhalten reagierten die Anleger indes auf die Ankündigung des Netzwerkausrüsters Cisco Systems einen neuen Router auf den Markt bringen zu wollen. Die Titel schlossen prozentual unverändert bei 26,13 Dollar. Analysten zufolge dürfte es noch eine Zeitlang dauern, bis das neue Gerät Erlöse generiere. Gleichwohl hat einer der Abnehmer des neuen Routers, der Telekomkonzern AT&T, diesen bereits erfolgreich getestet. AT&T-Aktien stiegen um 1,11 % auf 25,56 Dollar.

Schließlich schnellten die Titel der Citigroup um 7,3 % auf 3,82 Dollar nach oben. Händler verwiesen als Antrieb auf einen Bericht im "Wall Street Journal" (WSJ), wonach Barclays einen großen Zukauf in den USA erwäge. Es gebe derzeit aber keine konkreten Gespräche und eine Übernahme stehe nicht unmittelbar bevor, berichtete das Blatt in seinem Internetangebot unter Berufung auf Kreise. Barclays wolle sich im sogenannten standardisierten Privatkundengeschäft (Retail Banking) verstärken.

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