Schluss

Wiener Börse: ATX rutscht im Späthandel ab

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Krim-Konflikt belastet weiterhin - Raiffeisen baut Verluste aus.

Die Wiener Börse hat am Donnerstag mit schwächerer Tendenz geschlossen. Der ATX fiel 24,63 Punkte oder 0,99 Prozent auf 2.458,83 Einheiten. Damit lag die tatsächliche Entwicklung des Leitindex rund elf Punkte unter der heutigen Händlerprognose im APA-Konsensus von 2.470 Punkten.

   Zum Vergleich die wichtigsten Börsenindizes um 17.30 Uhr: Dow Jones/New York -0,02 Prozent, DAX/Frankfurt +0,02 Prozent, FTSE/London -0,25 Prozent und CAC-40/Paris -0,13 Prozent.

   Während im Späthandel einige europäische Börsen noch Boden gut machen konnten, rutschte der ATX noch tiefer in die Verlustzone. Händler verwiesen auf die Zuspitzung des Krim-Konflikts nach den Aussagen von US-Präsident Barack Obama als Belastungsfaktor. "Wenn die russische Führung auf ihrem jetzigen Kurs bleibt, dann wird sich die Isolation vertiefen. Sanktionen werden zunehmen", sagte Obama am Mittwoch in Brüssel. Gute US-Konjunkturdaten wurden hingegen kaum beachtet.

   Am heimischen Markt sorgten indessen einige Jahresbilanzen für Bewegung. Raiffeisen Bank International (RBI) drehten nach Auftaktgewinnen am späten Vormittag in die Verlustzone ab, bis Handelsschluss summierte sich das Minus auf 1,88 Prozent bei 22,67 Euro. Der Konzern hatte 2013 einen Gewinneinbruch (nach Minderheiten) von 23,6 Prozent auf 557 Mio. Euro hinnehmen müssen. Die Dividende soll nun von 1,17 Euro im Vorjahr auf 1,02 Euro je Aktie gesenkt werden.

   Einen Großteil des Gewinnes erzielt die RBI in Russland und der Ukraine. Welche Auswirkungen die in den ersten Wochen 2014 deutlich verschlechterte politische und wirtschaftliche Situation in der Region hat, war zum Redaktionsschluss des Jahresberichts 2013 noch nicht abschätzbar, hieß es vonseiten der Bank. Der Vorstand der RBI kann indessen nicht ausschließen, dass die Ukraine-Tochter im heurigen Jahr Verlust schreibt. Bis Ende Februar machte sie noch Gewinn, berichtete die Konzernführung bei der Jahrespressekonferenz.

   Erste Group folgte dem schwachen europäischen Branchentrend und die Aktien verloren 2,05 Prozent auf 23,92 Euro. Unter den weiteren Schwergewichten gaben OMV 1,06 Prozent auf 31,66 Euro ab, voestalpine sackten 0,93 Prozent auf 31,44 Euro ab und Telekom Austria knickten 0,81 Prozent auf 7,24 Euro ein.

   Den Spitzenplatz im prime market übernahmen Semperit, die um 3,82 Prozent auf 37,48 Euro hochzogen. Der Kunststoffkonzern hat das beste Jahresergebnis in der Firmengeschichte gemeldet. Für die Aktionäre gibt es auch mehr Dividende: Geplant ist, die Basisdividende für 2013 von 80 auf 90 Cent zu erhöhen, außerdem gibt es einen einmaligen Jubiläumsbonus von 30 Cent je Aktie. Das Unternehmen begeht sein 190-jähriges Bestandsjubiläum.

   Auch bei s Immo waren auf den Kauflisten der Anleger zu finden, die Immotitel verteuerten sich 2,37 Prozent auf 5,27 Euro. Der Jahresüberschuss stieg 2013 vorläufigen Zahlen zufolge um 7,8 Prozent auf 28,1 Mio. Euro. Davon sollen auch die Aktionäre profitieren: Der Vorstand bekräftigte Donnerstagfrüh in einer Pflichtmitteilung, die Dividende erhöhen zu wollen, allerdings erneut ohne konkret zu werden.

 

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