ATX

Wiener Börse dreht im Späthandel ins Plus

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Kursgewinne zum Wochenschluss trotz Verunsicherung nach US-Raketenangriff in Syrien.

Die Wiener Börse hat den Handel am Freitag mit Kursgewinnen beendet. Der ATX stieg 11,66 Punkte oder 0,40 Prozent auf 2.908,74 Einheiten. Damit konnte sich der ATX nach einem verhaltenen Tagesverlauf im Späthandel deutlich in den grünen Bereich vorarbeiten. Auf Wochensicht ergibt sich für den ATX ein Plus von rund 2,2 Prozent.

Auch an Europas Leitbörsen ging die Handelswoche überwiegend verhalten zu Ende. Trotz mehrerer Unsicherheitsfaktoren gab es zum Wochenschluss allerdings keine starken Kurssprünge zu sehen, im Verlauf hellte sich die Stimmung sogar immer mehr auf. Zum Vergleich die wichtigsten Börsenindizes um 17.30 Uhr: Dow Jones/New York -0,02 Prozent, DAX/Frankfurt -0,06 Prozent, FTSE/London +0,63 Prozent und CAC-40/Paris +0,19 Prozent.

In der Früh beherrschte der Luftschlag der USA in Syrien das Geschehen. US-Präsident Trump hatte einen Luftwaffenstützpunkt in Syrien bombardieren lassen - in Reaktion auf einen mutmaßlichen Giftgasangriff vor einigen Tagen in dem Bürgerkriegsland. Dies schürte Sorgen um eine Eskalation des Konflikts und ließ die Anleger vorsichtig bleiben.

Am Nachmittag richtete sich dann der Blick auf die US-Arbeitsmarktdaten für März. Diese fielen deutlich schwächer aus als erwartet. Im vergangenen Monat wurden in den USA nur 98.000 neue Stellen außerhalb der Landwirtschaft geschaffen, prognostiziert worden war ein Stellenaufbau von 180.000 Jobs. Die Stundenlöhne sind indessen gegenüber dem Vormonat wie erwartet um 0,2 Prozent gestiegen.

Das Treffen der Eurogruppe in Malta rückte indessen in den Hintergrund. Dort kam es allerdings heute zu einer politischen Einigung zwischen Griechenland und seinen Gläubigern über weitere Reformen. So soll das Land nach Angaben des Eurogruppenchefs Jeroen Dijsselbloem 2019 Reformen im Rentensystem vornehmen und 2020 bei der Einkommenssteuer.

Ganz oben auf der heimischen Kursliste waren Immobilienwerte zu finden. So zogen Immofinanz mit plus 3,35 Prozent auf 1,85 Euro an die Spitze des ATX, nachdem das Unternehmen am Donnerstagabend seine Ergebnisse für das Rumpfgeschäftsjahr 2016 veröffentlicht hatte. In dem achtmonatigen Berichtszeitraum stagnierten die Mieterlöse bei 156,7 Mio. Euro, das Konzernergebnis ging jedoch um 56 Prozent auf 26,9 Mio. Euro zurück.

Für die Zukunft gab sich Immofinanz-Konzernchef Oliver Schumy jedoch optimistisch: "So zukunftsfit wie heute war die Immofinanz noch nie - wir haben unsere Hausaufgaben der letzten zwei Jahre abgearbeitet und die Abtrennung des Russland-Portfolios werden wir 2017 abschließen."

Gleich dahinter rangierten s Immo mit plus 3,25 Prozent auf 12,06 Euro. Laut einem Bericht des "Kurier" hat der Investor Ronny Pecik dem russischen Unternehmer Roman Abramovich ein s-Immo-Aktienpaket von 11,35 Prozent abgekauft. Damit hält Peciks RPR-Management GmbH 7,6 Mio. Aktien und ist damit nun größter Aktionär an dem Immo-Unternehmen.

Im Zuge festerer Ölpreise standen Öltitel europaweit hoch im Kurs. In Wien zogen Schoeller-Bleckmann um 2,72 Prozent auf 68,35 Euro an. Auch OMV gewannen 1,45 Prozent auf 39,30 Euro. Dagegen ging es für Porr-Aktien erneut um deutliche 4,50 Prozent auf 32,47 Euro bergab. Bereits am Vortag haben die Papiere des Baukonzern nahezu drei Prozent eingebüßt.

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