Wiener Börse eröffnet sehr schwach

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Nach Ablauf der meisten Eröffnungsauktionen wurde der ATX um 9.45 Uhr mit 2.289,57 Punkten nach 2.325,99 Einheiten am Freitag errechnet, das ist ein Minus von 36,42 Punkten bzw. 1,57 %.

In einem schwachen Börsenumfeld ist der Wiener Aktienmarkt zum Wochenauftakt kräftig unter Druck gekommen. Die schwere Gewichtung der europaweit gemiedenen Bankenwerte im Wiener Leitindex hat beim ATX für kräftige Verluste gesorgt. In einem eingetrübten Branchenumfeld ließen Erste Group um 2,62 % auf 27,90 Euro nach, während Raiffeisen International mit einem Minus von 5,21 % auf 30,19 Euro unter die Räder kamen.

Bankensteuer in Ungarn irritiert Anleger

Zur Begründung verwiesen Händler auf mehrere Faktoren. Einerseits belaste eine Herabstufung der Kreditwürdigkeit Irlands durch die Ratingagentur Moody's die Märkte. Die Agentur begründete dies mit dem deutlichen Verlust der Finanzstärke Irlands. Andererseits sprachen Marktteilnehmer von der Bankensteuer in Ungarn, die laut dem ORF die Raiffeisen rund 35 Mio. Euro und die Erste Group 44 Mio. Euro kosten würde. Die Raiffeisen hatte in Ungarn im Vorjahr zwar einen Verlust von 17 Mio. Euro verbucht, die Steuer wird jedoch nicht auf das Ergebnis, sondern auf die Bilanzsumme eingehoben.

Der Handel gestaltete sich ansonsten impuls- und nachrichtenarm. Konjunktursensible Papiere zeigten sich von den Konjunktursorgen um die europäische Wirtschaft getrieben. Wienerberger büßten 3,47 % auf 10,00 Euro ein und Andritz notierten um 1,57 % schwächer bei 47,52 Euro. RHI gaben 1,46 % auf 20,20 Euro nach.

Am Nachmittag dürfte die laufende Berichtssaison in den USA für Impulse sorgen. So legt der Flugzeughersteller Boeing seine Quartalszahlen vor, IBM allerdings erst nach US-Börsenschluss. Von der Konjunkturseite kommen indessen keine Kurstreiber, die Datenkalender bleiben am Montag leer.

Der ATX Prime notierte bei 1.096,38 Zählern und damit um 1,37 % oder 15,26 Punkte tiefer. Im prime market zeigten sich fünf Titel mit höheren Kursen, 32 mit tieferen und drei unverändert. In vier Aktien kam es bisher zu keiner Kursbildung. Bis 9.45 Uhr wurden im prime market insgesamt 1.586.641 (Vortag:562.428) Stück Aktien in Einfachzählung mit einem Kurswert von 48,705 (13,31) Mio. Euro (Doppelzählung) gehandelt.

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