Berichte über reduzierte US-Strafe für Deutsche Bank sorgten für Stimmungsaufhellung.
Die Wiener Börse hat am Freitag tiefer geschlossen. Der ATX fiel 9,88 Punkte oder 0,41 Prozent auf 2.405,28 Einheiten. Damit lag die tatsächliche Entwicklung des Leitindex rund 14 Punkte über der heutigen Händlerprognose im APA-Konsensus von 2.391,00 Punkten.
Zum Vergleich die wichtigsten Börsenindizes um 17.30 Uhr: Dow Jones/New York +0,93 Prozent, DAX/Frankfurt +0,99 Prozent, FTSE/London -0,29 Prozent und CAC-40/Paris +0,12 Prozent.
Nach schwachen Vorgaben aus Übersee hatten die Aktienmärkte europaweit bereits sehr schwach eröffnet. Bankaktien gehörten dabei zu den größten Verlierern, nachdem Sorgen um den Zustand des europäischen Bankensektors und speziell um jenen der Deutschen Bank weiter anhielten. Die Aktie des größten deutschen Finanzinstituts ist am Vormittag zwischenzeitlich erstmals in der Konzerngeschichte unter 10 Euro gefallen. Am Nachmittag erholte sie sich jedoch wieder deutlich und drehte sogar ins Plus. Ausschlaggebend dafür waren Berichte, wonach die in den USA drohende Milliardenstrafe geringer ausfallen könnte als bisher befürchtet.
In Wien konnte der ATX seine Kursverluste ebenfalls noch eindämmen. Eine klare Erholungsbewegung legten bei den Einzelwerten auch die Bankaktien hin. Die Titel der Raiffeisen Bank International (RBI) beendeten den Handelstag mit einem knappen Minus von 0,04 Prozent bei 13,56 Euro, nachdem sie am Vormittag noch über drei Prozent tiefer notiert hatten. Die Anteilsscheine der Erste Group drehten sogar noch ins Plus und schlossen um 0,61 Prozent höher bei 26,37 Euro.
Mit klaren Abschlägen endete der Handelstag hingegen für die Papiere des Baukonzerns Wienerberger, die als größter Verlierer im ATX 2,48 Prozent auf 15,12 Euro einbüßten. Auch die schwergewichteten Industriewerte voestalpine (minus 1,96 Prozent auf 30,80 Euro) und Andritz (minus 1,12 Prozent auf 48.46 Euro) verloren deutlich an Boden.
Tagessieger im prime market waren Do & Co (plus 2,15 Prozent auf 72,77 Euro) vor Agrana (plus 1,78 Prozent auf 105,90 Euro). Zu Letzteren lag eine neue Analysteneinschätzung vor: Bei Goldman Sachs hat man das Kursziel für die Titel von 99,00 auf 99,50 Euro angehoben. Die Anlageempfehlung "Hold" wurde bestätigt.
Zur Buwog meldete sich die Raiffeisen Centrobank (RCB) zu Wort. Diese bestätigte sowohl das Anlagevotum "Hold" als auch das Kursziel 24,50 Euro für die Papiere des Immobilienkonzerns. Diese beendeten den Handelstag mit einem Plus von 0,92 Prozent bei 24,09 Euro und notierten damit im ATX-Spitzenfeld.
UNIQA-Aktien schlossen unverändert bei 5,79 Euro. Der Versicherungskonzern wird ab 1. Oktober in Österreich nur mehr mit einer einzigen Versicherungsmarke auftreten. Konkret werden die Raiffeisen Versicherung AG, die Finance Life Lebensversicherung AG und die Salzburger Landes-Versicherung AG mit der UNIQA Österreich Versicherungen AG verschmolzen.