Zahlenvorlage von Agrana, Post, Rosenbauer und Manner.
Die Wiener Börse hat am Freitag gut behauptet geschlossen. Investoren reagierten kaum auf das Pressestatement des Außenministers Sebastian Kurz. Das ÖVP-Mitglied hatte sich für vorgezogene Nationalratswahlen ausgesprochen und eine Übernahme der Parteiführung offen gelassen. Der ATX stieg 5,74 Punkte oder 0,19 Prozent auf 3.082,11 Einheiten. Zum Vergleich die wichtigsten Börsenindizes um 17.30 Uhr: Dow Jones/New York -0,07 Prozent, DAX/Frankfurt +0,41 Prozent, FTSE/London +0,66 Prozent und CAC-40/Paris +0,33 Prozent.
Für Bewegung sorgte vor allem die fortlaufende Berichtsaison. Vor diese Hintergrund gaben Konjunkturdaten kaum Impulse. So haben die US-Einzelhändler ihren Umsatz im April erneut gesteigert. Er legte um 0,4 Prozent im Vergleich zum Vormonat zu. Unterdessen hat sich die Inflation dort leicht abgeschwächt. Die Verbraucherpreise kletterten im April zum Vorjahr durchschnittlich um 2,2 Prozent. Daneben hat sich die Kauflaune der US-Konsumenten im Mai überraschend aufgehellt. Das Barometer für das Verbrauchervertrauen stieg im Vergleich zum Vormonat von 97,0 auf 97,7 Punkte, teilte die Universität Michigan auf Grundlage vorläufiger Zahlen mit. Viele Experten sehen nun Argument für eine weitere Zinserhöhung der US-Notenbank Fed.
Bevor die heimischen Firmen Lenzing (plus 1,37 Prozent), RBI (plus 1,08 Prozent) und Flughafen Wien (minus 1,08 Prozent) in der kommenden Woche ihre Quartalszahlen vorlegen, bewegten schon vor dem Wochenende Geschäftsberichte. So dämmten die Agrana-Aktien ihre Kursgewinne auf plus 1,98 Prozent bei 103,00 Euro ein - sie standen allerdings heute schon deutlich höher bei 106,35 Euro. Der Zucker-, Stärke- und Fruchtkonzern steigerte sein Konzernergebnis 2016/17 im Vergleich zum Jahr davor um 45,7 Prozent auf 117,9 Mio. Euro.
Analysten der Erste Group sehen sogar noch weiteres Kurspotenzial und haben ihre Kaufempfehlung bestätigt. Die derzeit in Vorbereitung befindliche Akquisition des serbischen Zuckerproduzenten Sunoko könnte der Aktie sogar noch weiteren Auftrieb verleihen, schreiben sie in ihrem jüngsten Kommentar.
Für die Österreichische Post sind die Experten der Erste Group nach ihrer Zahlenvorlage weniger optimistisch. Sie erwarten einen volatilen Verlauf des aktuellen Geschäftsjahres. Es dürfte im zweiten Quartal wesentlich schwieriger werden, an die hervorragenden Ergebnisse des Startquartals heranzukommen. Die Post-Werte zogen um 0,92 Prozent höher auf 38,39 Euro.
Mit einem schwächeren ersten Quartal wartete Rosenbauer auf. Trotzdem drehten die Aktien im Verlauf noch in die Gewinnzone mit plus 0,51 Prozent bei 56,98 Euro.
Die Aktien der RHI dämmten ihre satten Vortagesgewinne mit einem Abschlag von 2,73 Prozent auf 30,16 Euro ein. RHI waren am Donnerstag nach Vorlage starker Zahlen zum ersten Quartal um über acht Prozent höher aus dem Handel gegangen.
Außerdem hat der Wiener Süßwarenhersteller Manner im ersten Quartal 2017 sowohl im In- als auch Ausland weniger umgesetzt. Inklusiver Erlöse aus Merchandising-Artikeln verringerten sich die Umsatzerlöse um 4,6 Prozent auf 45,4 Mio. Euro. Die im standard market auction gelisteten Aktien der Manner notierten am Vortag bei 57,00 Euro.