ATX fiel um 64,13 Punkte oder 3,02 Prozent auf 2.062,53 Zähler.
Mit deutlichen Kursverlusten ist die Wiener Börse am Montag bei gutem Volumen mit tieferen Notierungen aus der ersten Sitzung der Handelswoche gegangen. Als Belastungsfaktoren wurde am Markt auf schwache Vorgaben aus Übersee sowie die ausbleibenden Fortschritte im Bezug auf die Verhandlungen um den griechischen Schuldenschnitt verwiesen.
Der ATX fiel deutlich um 64,13 Punkte oder 3,02 Prozent auf 2.062,53 Einheiten. Damit lag die tatsächliche Entwicklung des Leitindex rund 37 Punkte unter der heutigen Händlerprognose im APA-Konsensus von 2.100 Punkten. Zum Vergleich die wichtigsten Börsenindizes um 17.30 Uhr: Dow Jones/New York -0,65 Prozent, DAX/Frankfurt -1,03 Prozent, FTSE/London -0,84 Prozent und CAC-40/Paris -1,21 Prozent.
Das europäische Umfeld zeigte sich zum Wochenauftakt einheitlich in der Verlustzone. Neben den Sorgen um die griechischen Schuldenschnitt-Verhandlungen trübte auch die Situation an den Anleihenmärkten die Stimmung merklich ein, hieß es aus Händlerkreisen. Der Risikoaufschlag für zehnjährige portugiesische Staatspapiere zu deutschen Titeln gleicher Laufzeit stieg am Montag auf den höchsten Wert seit Einführung des Euro. Selbst die zufriedenstellend verlaufene italienische Anleihen-Auktion vom Vormittag konnte dem stetigen Abwärtstrend des ATX nicht entgegenwirken.
Zudem war der EU-Gipfel in Brüssel, auf welchem vor allem über den Fiskalpakt und den permanenten Rettungsschirm ESM diskutiert werden sollte, ein dominierendes Thema. Zum Auftakt des Treffens geriet allerdings ein Konflikt um neue Kontrollen für Griechenland in den Fokus, hieß es am Markt. Mehrere Staats- und Regierungschefs wiesen den Berliner Vorstoß zurück, wonach ein EU-"Sparkommissar" den griechischen Staatshaushalt überwachen soll. Die erhoffte Einigung in den griechischen Schuldenschnitt-Verhandlungen blieb bisher aus. Am vergangenen Freitag war noch auf einen Abschluss der Gespräche am Wochenende gehofft worden.
Unter Druck gerieten insbesondere Bankenwerte, welche sich gemäß dem europäischen Trend tief im roten Bereich zeigten. Erste Group büßten 5,12 Prozent auf 16,32 Euro ein und Raiffeisen rutschten um 7,48 Prozent auf 25,24 Euro und damit ans Ende der Kursliste ab. Deutlich bergab ging es zudem für voestalpine (minus 5,78 Prozent auf 25,49 Euro), Schoeller-Bleckmann (minus 4,73 Prozent auf 62,44 Euro) und Wienerberger (minus 3,91 Prozent auf 8,60 Euro).
Daneben mussten auch die beiden Versorger Verbund (minus 0,74 Prozent auf 20,87 Euro) und EVN (minus 1,00 Prozent auf 10,41 Euro) Abschläge verzeichnen. Laut einem Bericht des "WirtschaftsBlatt" interessieren sich der Bauriese Strabag sowie der Immobilien-Konzern Immofinanz für die EVN-Tochter First Facitliy. 2010 setzte der Facility-Management-Ableger des Energieversorgers rund 22. Mio. Euro um. Strabag gingen mit einem Minus von 2,06 Prozent auf 22,15 Euro aus dem Handel, Immofinanz schlossen mit minus 0,85 Prozent auf 2,44 Euro.
Unter den wenigen Kursgewinnern stachen zu Wochenstart erneut Intercell hervor. Die Papiere kletterten bei guten Umsätzen um satte 15,26 Prozent auf 2,24 Euro zu und lagen damit an der Spitze der Kursliste. Bereits am Freitag konnten die Titel bei hohem Volumen ein Plus von mehr als sieben Prozent ins Wochenende mitnehmen. Laut Analysten der Raiffeisen Centrobank (RCB) gebe es aber derzeit keine neuen Nachrichten vom Unternehmen, die für den starken Kursanstieg verantwortlich sein könnten.